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Hoffnung für die heimische Esche?

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ThüringenForst beteiligt sich bei einem neun Millionen Euro schweren Bundes-Forschungsvorhaben zur Rettung der Gemeinen Esche

Erfurt (hs). Das Forstliche Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha (FFK), die Wissenschaftseinrichtung der ThüringenForst-AöR, steigt in das größte Eschen-Forschungsprojekt seit der deutschen Wiedervereinigung ein. Insgesamt über 9 Mio. Euro Forschungsgelder stellen das Bundeslandwirtschafts- (BMEL) und Bundesumweltministerium (BMU) für das in diesen Tagen startende Projekt „FraxForFuture“ bis 2024 zur Verfügung. In insgesamt 27 Forschungsvorhaben sollen alle Aspekte zur Rettung der Gemeinen Esche (Fraxinus excelsior) untersucht und die Erkenntnisse in eine Rettungsstrategie eingebunden werden. Ein erstmals 2009 im Freistaat entdeckter ostasiatischer Schlauchpilz (Hymenoscyphus fraxineus) hat zwischenzeitlich rund 90 % aller heimischen Eschen befallen. Die Bäume sterben innerhalb weniger Jahre ab. Die Esche ist eine wichtige Mischbaumart nicht nur in Buchenwäldern, sondern auch in den Hochlagenwäldern der Thüringer Mittelgebirge.

Am Forschungsverbund FraxMon ist Thüringen beteiligt

„Thüringer Forstwissenschaftler arbeiten im Forschungsverbund FraxMon mit, der sich der Ausbreitung und Früherkennung des Befalls mit dem Pathogen widmet“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Hierzu sind zwei – von bundesweit insgesamt 20 – Monitoringflächen im Thüringer Forstamt Bad Berka eingerichtet. Die Forscher versuchen zu klären, warum in absterbenden Eschenbeständen immer wieder Einzelbäume gefunden werden, die eine scheinbare Resistenz besitzen. Mit molekular-genetischen Untersuchungen von Pflanzengewebe wird nach Biomarkern gesucht, die auf eine genetisch bedingte Disposition für Anfälligkeit oder Resistenz gegen das Pathogen hinweisen.

„Chemische Keule“ stünde zur Verfügung – Förster lehnen deren Einsatz jedoch ab

Verschiedene, unspezifische Fungizide sind gegen den Pilz wirksam, doch Thüringens Förster sträuben sich gegen eine Verwendung im Wald. Zu groß ist die Sorge, dass andere unschädliche Pilze oder gar Stoffkreisläufe im Wald Schaden nehmen könnten. Auch produziert der Pathogen eine extrem große Menge an Sporen, der Wind bis zu 75 Kilometer weit verbreitet. Dies erklärt auch die äußerst schnelle Verbreitung des Eschentriebsterbens in Thüringen.

Thüringens Förster erhoffen sich, dass dieses herausragende Forschungsprojekt das Geheimnis um das „Eschentriebsterben“ nicht nur lüftet, sondern auch zu waldbaulichen Strategien zur Pflege, Nutzung und Verjüngung der Esche führt. Auch könnte der bundesweite Aufbau eines Eschen-Genpools mit hohem Anpassungspotenzial Teil eines erfolgreichen Rettungsprogramms werden. In Kürze soll deshalb ein Kooperationsvertrag unterzeichnet werden.

Text: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann; Foto: ThüringenForst

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