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Durchwachsene Frühjahrs-Waldbrandbilanz 2020

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März und April sind, neben dem hochsommerlichen August, waldbrandgefährdete Monate. ThüringenForst zieht eine erste Drei-Monats-Bilanz

Erfurt. In Thüringen beginnt die Waldbrandüberwachung mit dem Monat März und endet mit dem Monat Oktober. In dieser Zeit werden u.a. täglich Informationen über die Waldbrandgefährdung im Freistaat veröffentlicht. Die aktuelle Bilanz der ThüringenForst-AöR für die ersten drei „Waldbrandmonate“ in diesem Jahr ist ernüchternd: Mit 19 Waldbränden zwischen März und Mai ist der diesjährige Verlauf durchwachsen. Im vergleichbaren Zeitraum 2019, das als waldbrandintensives Trockenjahr in die Statistik einging, wurden im gleichen Zeitraum exakt auch 19 Waldbrände festgestellt. Wichtiger Unterschied: Während 2019 dabei 17,89 Hektar Wald Opfer der Flammen wurden, waren es 2020 bisher 4,20 Hektar und damit eine rund viermal geringere Waldbrandfläche. Ursächlich hierfür sind die beiden Flächengroßbrände im April 2019 an der Bleilochtalsperre (6 Hektar) und in Plaue (10 Hektar).

Im Vergleich zum Vorjahr bis jetzt keine Großbrände im Wald

„Im April 2020 mussten wir zwar auch größere Waldbrände im Forstamt Schönbrunn (1 Hektar) und im Forstamt Bad Salzungen (2 Hektar) feststellen, die im Vergleich zu den Großbränden im April 2019 jedoch glimpflich verliefen. Erfreulicherweise wurden diese beiden Flächenbrände schnell entdeckt und zügig gelöscht“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Mit der aktuell festgestellten Waldbrandbilanz März bis Mai sieht sich Gebhardt hingegen in der Richtigkeit der getätigten und noch anstehenden Waldbrandvorsorgemaßnahmen der Landesforstanstalt bestätigt. Hierzu hatte die Landesregierung zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt. ThüringenForst will bis 2022 insgesamt 155 Feuerlöschteiche im Wald instandgesetzt, Löschwasseranhänger, Waldbrandlöschrucksäcke und weiteres technisches Gerät beschafft haben. Allein 2020 sollen hierfür 400.000 Euro investiert werden. Nochmals bittet Gebhardt die Bevölkerung, sich bei Waldbesuchen aktuell über die lokale Waldbrandgefährdung etwa unter www.thueringenforst.de zu informieren. Das Rauchen im Wald, auch auf Waldwegen, ist ganzjährig verboten.

Klimawandel erhöht die Waldbrandgefahr auch in Thüringen

Seit Beginn der Thüringer Waldbrandstatistik 1993 wurden auflaufend in den letzten 27 Jahren insgesamt rund 750 Waldbrände im Freistaat erfasst. Den Klimaprojektionen folgend wird sich die Waldbrandgefährdung im Freistaat bereits kurz- bis mittelfristig weiter erhöhen, wobei die tatsächliche Brandgefahr in den Wäldern einzelner Landesteile Thüringens unterschiedlich ausfallen kann. Besonders Ostthüringen gilt hierbei mit den dortig verbreiteten Kiefernbeständen und den relativ „trockenen“ Böden als besonders gefährdet. Unabhängig von dem zwischenzeitlich erreichten hohen Stand in der Waldbrandprävention und –bekämpfung können die steigende klimatische Waldbrandgefährdung sowie der „Risikofaktor Mensch“ zu einer Zunahme von Brandereignissen, sowohl in der Häufigkeit wie auch Ausdehnung, führen.

Titelbild: Bis Ende Mai 2020 gab es zwar 19 Waldbrände im Freistaat, aber keine großen Flächenwaldbrände. Ein Jahr zuvor wurden im vergleichbaren Zeitraum allein zehn Hektar Wald bei Plaue (Thüringer Forstamt Erfurt-Willrode) Opfer der Flammen.
Text: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann; Foto: Hans-Peter Stadermann

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