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Ein kontroverses Kapitel der Zeitgeschichte

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Vortrag zur Treuhand im Hennebergischen Museum Kloster Veßra

Kloster Veßra. Am 13. März 2020 bietet ein Vortrag von Dr. Marcus Böick (Ruhr-Universität Bochum) im Hennebergischen Museum Kloster Veßra vielfältige Einblicke in Arbeit, Personal und Wirken der Treuhandanstalt nach der Friedlichen Revolution.

Professor und Historiker Dr. Marcus Böick posiert für ein Portrait vor dem MDR Landesfunkhaus in Magdeburg am 26.07.2018. Foto: Patrick Slesiona

Die Treuhandanstalt war eine der umstrittensten Organisationen in der deutschen Geschichte. Als „größtes Unternehmen der Welt“ führte sie einen Vermögensumbau von bisher ungekanntem Ausmaß durch. Ihr Personal überführte die „volkseigenen“ Betriebe der DDR vom Plan zum Markt. Verkäufe an zumeist westdeutsche Investoren, Branchenabwicklungen und Massenentlassungen prägten ihre krisengeschüttelte Geschäftspraxis nicht weniger als wütende Proteste, politische Kontroversen und öffentliche Skandale.

Jenseits zeitgenössischer Bewertungen als alternativlosem „Erfolg“ oder neoliberale „Abwicklung“ wirft Marcus Böick, der eine vielbeachtete Dissertation zum Thema verfasst hat, im Vortrag einen zeithistorischen Blick auf den widersprüchlichen Auftrag des Wirtschaftsumbaus. Dabei rückt er insbesondere das Personal der Treuhand in den Fokus. An der Schnittstelle von Wirtschafts- und Kulturgeschichte zeichnet der Referent die zugrundeliegenden Ideen, den dynamischen Organisationsalltag und die facettenreichen Erfahrungen der Mitarbeiter nach, die die Transformation so maßgeblich wie unvorbereitet mitgestaltet haben.

Der Vortrag findet am 13. März um 18.30 Uhr bei freiem Eintritt in der Torkirche des Hennebergischen Museums statt (um eine Spende wird gebeten).

Text/Fotos: Museum Kloster Veßra, Marcus Böick

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