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Armlöcher stehen derzeit unter Wasser
Dolmar-Salzbrücke-Utendorf. Sie sind geologische Naturdenkmale und ein besonderes Naturschauspiel im Umfeld des Dolmars: das Große und das Kleine Armloch im Berlesgrund bei Utendorf. Derzeit sprudelt aus beiden jede Menge Wasser. Das ist meistens nicht der Fall. Denn die Armlöcher sind sogenannte Hungerquellen, die nur gelegentlich „unter Wasser stehen“, das heißt nach starken Niederschlägen oder zur Schneeschmelze. Dies fand gerade kürzlich statt. Der letzte Woche gefallene Schnee auf dem Dolmar, der nun wieder geschmolzen ist, und die starken Regenfälle in den Tagen davor haben die Armlöcher „zum Überlaufen“ gebracht …
Großes Armloch Anfang März 2020 – unter Wasser.
Großes Armloch im November 2019 – ohne Wasser.
Die Armlöcher liegen am Rande eines Muschelkalkschildes aus der Zeit der Trias, auf dem die tertiäre Basaltdecke des Dolmars quasi schützend aufliegt. Diese Kalksteinschichten sind verkarstet und von zahlreichen kleinen und größeren Klufthöhlen durchzogen, die das eindringende Wasser geschaffen hat. Über dieses unterirdische Karstgerinne läuft das zudringende Niederschlagswasser allmählich ab – über kleine Quellen in das Oberflächengewässernetz oder in den tieferen Untergrund. Letzteres wird hier in der Region erschwert, denn die Kalksteine des Unteren Muschelkalkes liegen unmittelbar dem Salinarröt (Oberer Buntsandstein) auf, eine Formation vor allem rötlicher Tonsteine, die als Wasserstauer wirkt. Bei starkem Wasserzugang (Starkregen, Schneeschmelze) laufen die Gerinne im Kalkstein über dem Röt wie eine unterirdische Badewanne voll. Den Überlauf bilden dann die beiden Armlöcher, über die das überlaufende Wasser dann regelrecht hinausschießt, wie dieser Tage zu erleben.
Kleines Armloch – wasserführend Anfang März 2020.
Höhlentaucher sind vor einigen Jahrzehnten in das Große Armloch hinabgestiegen und konnten eine Klufthöhle in südwestliche Richtung einige Dekameter verfolgen, bevor sie sich zu sehr verengt.
Erläuterungstafel am Großen Armloch.
Das Große Armloch ist mit Wegweisern ausgeschildert und gut zu finden. Dabei steht eine Erläuterungstafel. Das Kleine Armloch befindet sich etwa 200 Meter südwestlich dem Bachlauf folgend unmittelbar bei den Mauerresten eines alten Stauwehres.