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Minister Hoff: „Mehr Unterstützung durch Bund und EU ist notwendig“
Kabinettsbericht zieht positives Fazit zum Ökolandbau und zu regionalen Wertschöpfungsketten
Erfurt (lr). Landwirtschaftsminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff hat am 14. Januar das Thüringer Kabinett zum Stand des ökologischen Landbaus und der regionalen Wertschöpfungsketten im Freistaat informiert.
„Vor der Amtsübernahme der rot-rot-grünen Landesregierung ging die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Thüringen zurück. Wir haben den Negativtrend gestoppt und in den vergangenen drei Jahren sehen wir einen Zuwachs der ökologisch bewirtschafteten Fläche in Thüringen um fast 42 Prozent. Unterstützend wirkt hier auch das Konzept der regionalen Wertschöpfungsketten, das 2018 vorgelegt wurde“, sagte heute Minister Hoff anlässlich des Kabinettberichtes.
Der Ausbau des ökologischen Landbaus und die Stärkung der regionalen Kreisläufe sind erklärtes Ziel der Landesregierung seit 2014. Dafür wurde im Oktober 2015 der ÖkoAktionsplan vereinbart. Von 2014 bis 2018 ist die ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzfläche von 32.900 Hektar auf gut 46.600 Hektar angestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 41,7 Prozent und einem Anteil von 6 Prozent an der landwirtschaftlichen Nutzfläche. Im gleichen Zeitraum haben weitere 99 Betriebe auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt. Das entspricht einem Plus von 34,4 Prozent (11,3 Prozent aller Betriebe). „Trotz dieser positiven Zahlen wurde das ambitionierte Ziel von 10 Prozent ökologischer landwirtschaftlicher Anbaufläche noch nicht erreicht. Damit dies zügig gelingt, sind wir auf stabile politische und finanzielle Rahmenbedingungen vor allem durch EU und Bund angewiesen“, sagte Hoff.
Aufgabe der Politik sei es, Rahmenbedingungen und Instrumente zu schaffen, die geeignet sind, die definierten Ziele zu erreichen und den Erwartungen der Gesellschaft an eine spürbare Trendwende im Agrarsektor Rechnung zu tragen.
„Vor diesem Hintergrund sind im Zuge der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2020 die inhaltlichen und finanziellen Eckpfeiler für die nächste Förderperiode so zu setzen, dass landwirtschaftlichen Leistungen für Klima-, Wasser-, Boden-, Ressourcen- und Tierschutz sowie zur Erhaltung der Biodiversität honoriert werden. Das sind Leistungen, die der Ökolandbau bereits jetzt in besonderem Maße erbringt“, so Hoff.
Das Konzept „Regionale Wertschöpfungsketten in der Land- und Ernährungswirtschaft in Thüringen“ wurde 2018 beschlossen. „Regionale Wertschöpfungsketten in der Land- und Ernährungswirtschaft leisten einen Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums und tragen gleichzeitig der erhöhten Nachfrage der Verbraucher nach regionalen Produkten Rechnung. Der harte Wettbewerb unter den Rahmenbedingungen der Globalisierung erfordert auf regionaler Basis den Zusammenschluss von Akteuren, partnerschaftliches Denken und gemeinsame Lösungsansätze. Eine erhöhte Bereitschaft der Akteure zur Vernetzung können wir bereits verzeichnen“, sagte Hoff. So würden insbesondere die LEADER-Förderung sowie die Förderrichtlinie „Zusammenarbeit in der Land, Forst- und Ernährungswirtschaft“ (LFE-Richtlinie) gerne genutzt, um Projekte zur Steigerung der Wertschöpfung gemeinsam in Angriff zu nehmen. Die fach- und ressortübergreifende Herangehensweise bei den vielen Aufgaben auf Verwaltungsseite (z.B. regionale Schlachtung, Tourismus/Kulinarik) wirke unterstützend. Weiterer Verbesserungsbedarf sei bei der Vernetzung der landwirtschaftlichen Erzeuger oder bei der Akzeptanz des TQZ zu erkennen. Entsprechende Initiativen inklusive Förderung wurden bereits eingeleitet. Insgesamt sei das Projekt auf einem guten Weg.