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Rasmata kommt gesund nach Burkina Faso
Ein besonderes Weihnachtsgeschenk aus Suhl
Suhl. Seit sechs Jahren plagt sich die kleine Rasmata aus Burkina Faso mit einer außergewöhnlichen Erkrankung. Fast wie eine schwangere Frau hält sie sich den Bauch bei Bewegungen, beim Gehen, Laufen und Toben. Rasmata leidet unter einer angeborenen „Omphalozele“ wie Mediziner sagen – einem sehr ausgeprägten Nabelschnurbruch: Der kleinen Afrikanerin fehlt die Bauchdecke, sodass sie lebenswichtige innere Organe wie Leber, Niere und Darm ungeschützt in einem Hautsack vor ihrem Bauch trägt.
Weil ihre Erkrankung im Heimatland nicht versorgt werden kann, setzte sich Anästhesist Dr. Jens Andrae für das kleine Mädchen ein. Im Rahmen der ehrenamtlichen Mediziner-Hilfe des „Hammer-Forums“ war er bereits viele Male in Burkina Faso und lernt dort auch Rasmata und ihr Schicksal kennen. Auf kurzem Wege klärt er sein Anliegen mit Chefarzt Dr. Frank Linke und der Klinik-Verwaltung. Im September schließlich landet Rasmata in Frankfurt und wird sofort im SRH Zentralklinikum Suhl aufgenommen. „Die Expertise der Suhler Kinderchirurgen ist überregional und international gefragt“, erklärt Dr. Jens Andrae. „Angeborene Fehlbildungen wie bei Rasmata sind bei uns keine absolute Seltenheit, betreffen aber eher Neugeborene. Als Spezialisten für Neugeborenenchirurgie operieren wir jährlich mehrere solche Bauchdeckendefekte. Die Herausforderung bei Rasmata bestand in der außerordentliche Größe eines über Jahre bestehenden Bauchdeckenbruches“, ergänzt Dr. Linke.
In einer aufwändigen Operation werden Rasmatas Organe in den Bauchraum zurückverlegt. Glücklicherweise gelang es, die Bauchdecke mit eigenem Gewebe und in einer Sitzung zu verschließen. Sechs Stunden steht das Team von Dr. Linke dafür im Operationssaal. Nach rascher Heilung und während ihrer Genesung hält Rasmata die Kinderstation tüchtig auf Trab. „Weil sie keine Begleitung hat, kümmern sich unsere Schwestern und Erzieherinnen liebevoll um die Kleine“, berichte Stationsleiterin Anette Richter und schmunzelt: „Sie ist ein echter Wirbelwind.“
Jetzt, pünktlich vor dem Weihnachtsfest, darf die kleine Rasmata nach mehr als drei Monaten Kinderstation endlich wieder nach Hause. Das Team der Kinderchirurgie ist sich einig: „Ein bisschen Wehmut schwingt da immer mit. Und gleichzeitig das gute Gefühl, das Richtige getan zu haben.“ Die Behandlung im gemeinnützigen SRH Zentralklinikum Suhl war für das international tätige Hammer-Forum natürlich kostenfrei. Pro Jahr bekommen ein bis zwei Kinder auf diese Art die kinderchirurgische Hilfe, die ihre Lebensqualität ungemein verbessert und im Heimatland nicht verfügbar wäre.