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In Thüringen hat sich die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen 2016 verbessert
Innenminister Dr. Holger Poppenhäger und LKA-Präsident Frank-Michael Schwarz stellen die Polizeiliche Kriminalstatistik und die Statistik „Politisch motivierte Kriminalität“ vor
Erfurt (lr). „Die Anzahl der Wohnungseinbrüche ist in Thüringen um 4,6 Prozent zurück gegangen und die Aufklärungsquote in diesem Bereich ist um 3,5 Prozent gestiegen – das ist eine wirklich gute Nachricht“, sagte Innenminister Dr. Holger Poppenhäger heute (30. März 2017) in Erfurt im Rahmen der Pressekonferenz zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistiken für das Jahr 2016 im Landeskriminalamt. Der Minister weiter: „Die Thüringer Polizei hat hervorragende Arbeit geleistet. Thüringen bleibt mit seiner insgesamt hohen Aufklärungsquote weiterhin eines der sichersten Bundesländer.“
„In Zeiten“, fuhr Dr. Poppenhäger fort, „in denen die Angst vor terroristischen Anschlägen und vor Überfremdung, die Fremdenfeindlichkeit, der politische Extremismus oder die Furcht, Opfer einer Straftat zu werden, zugenommen haben, gebe ich mit diesen Zahlen bewusst ein positives Signal.“
Der Minister verwies darauf, dass der eine oder andere Zusammenhang sich auch erst bei näherer Betrachtung des Zahlenwerks ergibt. Der Anstieg bei den Rauschgiftdelikten zum Beispiel erkläre sich eben auch daher, dass es sich hier um ein so genanntes Kontrolldelikt handelt. Das heißt, je mehr Kontrollen es gibt, und dies war im letzten Jahr so, umso mehr Delikte tauchen auch in der Statistik auf.
Dank dieses Kontrolldrucks bewegte sich im vergangenen Jahr die Zahl der sichergestellten Mengen von Betäubungsmitteln weiterhin auf hohem Niveau. Ein besonders spektakulärer Anstieg ist in diesem Zusammenhang die sichergestellte Menge von 10.258 Gramm Kokain im Vergleich zu den sichergestellten 317 Gramm Kokain im Jahr 2015. Ursache hierfür ist eine Durchsuchungsmaßnahme des Landeskriminalamts Thüringen im vergangenen Mai, die zur Unterstützung eines Ermittlungsverfahrens des LKA Berlin erfolgte.
„Erklärungsbedürftig ist des Weiteren der Anstieg der Deliktzahlen in der neuen Kategorie Asylbewerber“, erläuterte der Minister. „Dieser ist vor allem auf körperliche Auseinandersetzungen in Asylbewerberunterkünften oder Ausländerwohnheimen mit insgesamt 844 Fällen und auf Delikte wie Leistungserschleichung mit 553 erfassten Fällen zurückzuführen. Ein genauer Blick auf die Fakten zur Ausländerkriminalität zeigt indes, dass die Zuwanderung zwar nicht ohne Auswirkungen auf die Sicherheitslage und die Kriminalitätsentwicklung in Thüringen bleibt, er zeigt aber auch, wie sehr die Äußerungen der Rechtspopulisten an der Wirklichkeit vorbei gehen.“
Von 60.003 ermittelten Tatverdächtigen waren 10.302 nichtdeutsche Tatverdächtige. Von diesen waren 2.048 Verdächtige von ausländerspezifischen Straftaten – also Delikten, für deren Tatbegehung man Ausländer sein muss, wie beispielsweise illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt. Betrachtet man nun diejenigen Tatverdächtigen, die einen Aufenthaltsstatus auf Grund von Flucht und Asyl besitzen, so reduziert sich deren Anzahl auf 4.125 Tatverdächtige bei 5.545 erfassten Fällen.
Im Bereich der Rauschgiftkriminalität wurden 157 asylsuchende Tatverdächtige mit 173 erfassten Fällen ermittelt. Das heißt, lediglich 1,6 Prozent aller Rauschgiftdelikte wurden durch asylsuchende Tatverdächtige begangen.
Bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ist zwar eine Zunahme um 153 auf 1.402 Fälle zu verzeichnen. Hinsichtlich der 1.045 ermittelten Tatverdächtigen ist aber festzustellen, dass der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen keine Auffälligkeit darstellt. Vielmehr waren von den ermittelten Tatverdächtigen 812 am Tatort wohnhaft. Ähnlich wie bei Körperverletzungsdelikten kennen sich Täter und Opfer oft, in der Mehrheit lagen sogenannte Beziehungsstraftaten vor.
„Dies zeigt, dass Fremdenangst keine statistisch belegbare Grundlage hat“, ergänzt Poppenhäger.
Die wesentlichen Fakten zur Polizeilichen Kriminalstatistik 2016
Trotz einer Steigerung der erfassten Straftaten im Jahr 2016 um 6,4 Prozent auf 149.226 Straftaten leben die Bürgerinnen und Bürger des Freistaats Thüringen in einem der sichersten Länder der Bundesrepublik.
Die Aufklärungsquote aller Straftaten liegt bei 63,8 Prozent. Bereits jetzt ist absehbar, dass Thüringen seinen Spitzenplatz im Vergleich der Länder halten kann (Der Bundesschnitt 2015 lag bei 56,3 Prozent).
Das Entdeckungsrisiko für in Thüringen handelnde Straftäter ist sehr hoch. Die Wahrscheinlichkeit, hier Opfer einer Straftat zu werden, ist dagegen weiterhin sehr gering. Die Häufigkeitszahl, die sich aus dem Verhältnis der erfassten Straftaten zu jeweils 100.000 Einwohnern ergibt, beträgt für das Jahr 2016 genau 6.875. Damit ist auch jetzt schon abzusehen, dass sie wieder deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (2015: 7.797) liegen wird.