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Meret Becker kommt nach Suhl
19. PROVINZSCHREI mit „Le Grand Ordinaire“
Suhl. Gerade erst in einem emotionalen, hochkarätigen Tatort im Ersten zu sehen – und am kommenden Samstag, dem 23. November 2019, in Südthüringen: Schauspielerin Meret Becker kommt zum Provinzschrei nach Suhl. Gemeinsam mit ihrer Band, The Tiny Teeth, wird die Berliner Künstlerin ein musikalisches Programm mit dem Titel „Le Grand Ordinaire“ spielen. Das Konzert beginnt um 20.00 Uhr im Simson-Saal des Congress Centrum Suhl.
Meret Becker ist nicht nur Schauspielerin, sondern auch Musikerin. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie mit deutschen, dänischen und polnisch-jiddischen Wurzeln und schreibt Konzeptalben. Dabei begibt sie sich in eigene Welten, die sich um Realitätsverschiebungen, Vergänglichkeit, die Liebe zu menschlichen Fehlern und unstillbare Sehnsüchte drehen. Im Laufe der Jahre kreierte sie ihren eigenen Klangkosmos, dem man deutlich anmerkt, dass ihre musikalische Karriere einst im Varieté und den Cabarets Berlins begann. Nach zwei Live-Alben erschien 2014 ihr viertes selbstgeschriebenes Album „Deins & Done“. Ein Album, das stilistisch dem Country und Singer-Songwriting zuzuordnen ist, wenngleich es den Meret-typischen Sound hat, sphärisch, bildhaft, und mit singender Säge beweint. So trifft das Direkte auf den surrealen Moment, Country wie auf einer Eisscholle gesungen.
Zaubern für das Publikum
„Le Grand Ordinaire“ ist nun eine Collage aus musikalischen Bildern und surrealen Liedern, die von Reisenden erzählen. Die Sehnsucht nach dem miteinander Weglaufen, Aufbruch, Flucht – innen wie außen, das niemals Ankommen, die Angst vor dem Fremden und Angst vor dem Fremdsein… Wiederkehrendes Thema ist ein Zirkus, eben „Le Grand Ordinaire“, der sich wie eine vage Erinnerung, seinen Weg bahnt. „Der Zauberer macht Tricks, zaubern tut das Publikum.“, sagt Meret. Was zunächst wie eine kitschige Behauptung klingt, ist eine Tatsache. Der Zauberer manipuliert Gegenstände und nutzt die menschlichen Wahrnehmungsschwächen aus. Für das Publikum aber können Dinge im Raum schweben, verschwinden, wiederkommen und vieles mehr. Der Zuschauer ist der eigentliche Zauberkünstler. Diese Fähigkeit will Meret nutzen und bringt, gemeinsam mit ihrer Band „The Tiny Teeth“, musikalische Bilder auf die Bühne, vergleichbar mit einem Soundtrack zu einem inneren Film. Der besteht zum einen aus Miniaturen, die wie aus einer Spieldose oder in einer Schneekugel musiziert klingen. Hier wird vor allem das romantisch-bizarre Instrumentarium von Musikclowns verwand: Spieluhr, Kinderklavier, Glasharfe und Singende Säge. Im Gegensatz dazu stehen scheppernde Songs, die mit Bläsersatz, Banjo, Akkordeon, Archtop-Gitarre und Schlagwerk instrumentiert sind. Sie erzählen von den Seemännern unter den Bühnenmenschen, die alle Sprachen sprechen, gern auch gleichzeitig und die mit voller Kraft auf die Klippen zu halten, aufrecht stehend, mit wirrem Haar. Und das Zelt knarzt und ächzt wie ein sinkendes Schiff, aber nicht eine einzige Ratte geht von Bord, denn es riecht -nein- stinkt nach Abenteuer.
Besetzung:
- Meret Becker: Gesang, Säge, Homophone
- Ben Jeger: Glasharfe, Piano, Akkordeon
- Buddy Sacher: Gitarre, Banjo, Mandoline
- Peter Wilmanns: Saxophone, Klarinette, Bassklarinette
- Uwe Langer: Trompete, Tuba, Posaune, Euphonium
- Dirk Peter Kölsch – Schlagzeug
Tickets für die Veranstaltung gibt es wie gewohnt in den bekannten VVK-Stellen und unter www.provinzkultur.de.