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Kostenloses Varieté im Meininger Volkshaus zum Erhalt des Eisenbahner-Kulturhauses
Infoabend der Initiatoren des Projekts „KdE“ mit künstlerischem Höhepunkt am 24. Oktober
Die Rettung des Kulturhauses der Eisenbahner in Meiningen ist ein Herzensprojekt von zwei Initiatoren des Suhler StraßenTheater Festivals. Mit einem kostenlosen Varieté wollen sie nun in Meiningen um Unterstützung bitten.
Meiningen (uhu). Schon im Februar 2018 ist den gebürtigen Suhlern Anja Hüttner und Stefan Ulrich-Hüttner das Meininger Kulturhaus der Eisenbahner („KdE“) auf einer Immobilienplattform aufgefallen, und bereits damals haben die Fotos im Exposé ein Feuer in ihnen entfacht, welches bis heute nicht erloschen ist.
Anja Hüttner und Stefan Ulrich-Hüttner.
Die beiden treten mit einem Konzept an, welches Cabarets, mit den aus Suhl bestens bekannten Artisten, Akrobaten, Jongleuren, Clowns und Comedians, auf die Bühne bringt und dieses Potential nutzt, um eine Vielzahl weiterer künstlerischer und kultureller Projekte zu ermöglichen.
Das Kulturhaus der Eisenbahner in der Saarbrückener Straße in Meiningen.
Viele Ideen warten auf Umsetzung
Unter anderem ist vorgesehen, Ateliers und Werkstätten für alle Interessierten einzurichten, die dort in Gruppen oder einzeln stundenweise arbeiten können. „Wir wollen möglichst vielen Menschen ermöglichen, Ihre Kunst auszuleben oder über Workshops die Kunst in sich zu entdecken, ohne hohe finanzielle Aufwendungen erbringen zu müssen“, sagt Stefan Ulrich-Hüttner, der in Suhl als „Uller“ bekannt geworden ist. „Unsere Gäste werden ermuntert, kreative Arbeit zu vertiefen, wodurch später auch z.B. die VHS und das Kunsthaus mehr Zulauf erhalten könnten“, ergänzt Anja Hüttner.
Eine Konkurrenz für in Meiningen bereits etablierte Kulturanbieter zu schaffen, liegt den beiden Initiatoren nach eigenen Worten fern. Sie wollen schnell und aktiv an einem regionalen Netzwerk aus Kulturschaffenden, Sportstätten und Gastgewerbetreibenden mitwirken. Und das soll sich keineswegs auf Meiningen beschränken. Dies bekräftigt Anja Hüttner, wenn sie über das ehrenamtliche Engagement der beiden spricht: „Wir sind jetzt bereits in Suhl und in dem Projekt Aufwind in Zella-Mehlis kulturell aktiv, stehen mit einer zukünftigen Kleinkunstbühne in Oberhof in engem Kontakt und helfen gelegentlich auf dem Biohof May im oberfränkischen Junkershausen, weil uns das Thema interessiert.“
Um realistisch zu bleiben, wollen sie sich jedoch besonders in den Anfangsmonaten auf Meiningen konzentrieren. Nur Hand in Hand würde ein starker Zusammenhalt in der Stadt nachhaltig zu gewährleisten sein. „Im Prinzip haben wir fast schon zu viele Ideen, die über kurz oder lang zu realisieren sind. Falls tatsächlich auffällt, dass wir jemanden etwas wegnehmen, finden wir gemeinsam Wege“, betont Uller. Dafür müsse nur, gerne auch zeitnah, mit ihnen kommuniziert werden.
Das Ehrenamt fraß das Eigenkapital
Die angestrebte privatwirtschaftliche Finanzierung des Projektes über eine Bank scheiterte bisher insbesondere am fehlenden Eigenkapital der Eheleute, obwohl sie nie müde wurden zu erläutern, warum das Eine das Andere bedingt. Dazu erklärt Uller: „Wir haben in den letzten sechs Jahren, neben sehr viel Liebe und Kraft, so viel Zeit in unser Ehrenamt für das Suhler StraßenTheater Festival, für Cabarets und Varietés in Suhl investiert, dass wir anfangs insgesamt bis zu fünf Monate im Jahr nicht unserer selbstständigen Arbeit nachgehen konnten. Dadurch haben wir in der gesamten Zeit über 80.000 Euro schlichtweg nicht verdient!“ Dies sei nun das fehlende Eigenkapital, doch hätten sie ohne diese Investition an Zeit niemals das Netzwerk und das Vertrauen aufbauen können, was es ihnen nun ermöglicht, überhaupt ein solches Projekt anzugehen.
Crowdfunding-Projekt
Aufgeben kam jedoch nicht in Frage, und so entschlossen sie sich, alle Menschen nach Unterstützung zu fragen, die sie erreichen können, und starteten im Internet ein Crowdfunding-Projekt, um das fehlende Geld zu bekommen. „Wir bieten unter www.visionbakery.com/KdE verschiedene Gegenleistungen an, die wir später im ‚KdE‘ wahr machen. Freigetränke, Eintrittskarten, Workshops, Fotoshootings oder „Stulle mit uLLer“. Wer uns unterstützt, wird belohnt! Und falls es am Ende nicht reicht, um das Projekt zum Abschluss zu bringen, bekommen alle ihr Geld zurück.“ beschreibt Uller den Vorgang. Crowdfunding gewinnt inzwischen auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung.
Unterstützung von „Die Buschs“ und weiteren Künstlern
Bisher konnten die beiden noch nicht genügend Menschen auf die Rettung des Kulturhaus der Eisenbahner aufmerksam machen und so entschlossen sie sich, das Geschenk von „Die Buschs“ anzunehmen und in die Tat umzusetzen. Die Varieté- und Straßenkünstler aus Erfurt boten an, zur Unterstützung in Meiningen aufzutreten, woraus die Idee entstand, noch weitere Künstler zu fragen. „Wir haben innerhalb von drei Tagen ein kleines Varieté auf die Beine gestellt und nun noch ein paar Tage Zeit, möglichst viele Interessierte zu erreichen, die sich diese Show von uns schenken lassen wollen.“
Damit wollen sie überzeugen, zukünftig nicht davor scheuen, auch andere Meininger Bühnen zu bespielen. Im Grunde sei das Gebotene eigentlich eher ein Cabaret, doch soll der Name Varieté direkt von Anfang an mit dem Volkshaus in Verbindung stehen, denn das sei eine weitere Herzenssache. „Richtig schicke Veranstaltungen mit Showtanz, Artistik, Clowns, Jonglage, Gesang und jede Menge Klinkiblinki passen niemals in das ‚KdE‘, dafür ist die Bühne bei weitem zu klein. Das Volkshaus hat alles, was wir brauchen, um Varietés zu bieten“, sagt Uller.
Ein Geschenk an die Meininger: Varieté am 24. Oktober im Volkshaus
Eine etwas reduzierte Form dessen findet am Donnerstag, dem 24.Oktober 2019, um 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Volkshaus Meiningen statt. „Das wird ein unvergesslicher Abend, weil wir Varieté- Künstler von Weltklasse gewinnen konnten, uns zu besuchen!“, sagt Uller. Vor der Show gibt es Informationen zum Konzept zur Rettung des Kulturhauses der Eisenbahner, und nach der Show kann das Publikum bei Bedarf Fragen stellen.
Die Show mit „alten Bekannten“
„Zaktacular“ – Artist, Akrobat, Jongleur und noch dazu lustig.
Mit dabei ist Hacki Ginda, ein begnadeter Clown und jahrelang enger Begleiter von Anja und Uller. Er ist Mitbegründer des Chamäleon Varieté in Berlin und hat selbst bereits einige große internationale Festivals organisiert. Auf der Bühne überzeugt er mit einem Charme, dem sich niemand entziehen kann. Außerdem: „Die Buschs“ aus Erfurt mit dem Motto „Wir sind der Spaß“, eine Mischung aus Humor und Zauberei. Aus Neuseeland kommt „Zaktacular“, ein Mann, der im Grunde einen ganzen Zirkus verkörpert. Er ist Artist, Akrobat, Jongleur und noch dazu lustig. Musikalisch wird der Abend von Miguel abgerundet. Er stammt aus Chile und ist Berliner, sein Herz schlägt jedoch für sämtliche Takte. Ein Schlagzeuger mit Leib und Seele, der nicht nur Akzente setzt.