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Bundesumweltbericht lobt naturnahe Waldwirtschaft
Waldbewirtschaftung keineswegs so naturfern, wie sie aktuell durch einzelne Interessensgruppen dargestellt wird
Erfurt (hs). Schon Mitte September diesen Jahres hat das Bundeskabinett den von der Bundesumweltministerin vorgelegten „Umweltbericht 2019“ beschlossen. Für den Bereich Wälder stellt dieser Bericht fest, dass sich die ökologische Wertigkeit der Wälder in den letzten Jahrzehnten in Deutschland deutlich verbessert habe. Nicht nur die Artenvielfalt in Wäldern zeige beste Indikatorenwerte, auch der Umbau von Nadel- in Mischwaldbestände sei auf gutem Weg. Maßgeblich sei hierfür, so der Bericht, vor allem die Anwendung einer naturnahen Waldbewirtschaftung. Die Bundesregierung werde deshalb den Einsatz des nachhaltig gewonnen Roh-, Bau- und Werkstoffs Holz wegen seiner wichtigen Klimaschutzfunktion verstärken und ergänzend die CO2-Senkenleistung des Waldes erhöhen. Forstministerin Keller dazu: „Der Bundesumweltbericht bestätigt, dass die Richtung, welche die Forstleute und Waldbesitzenden in Thüringen in den vergangenen 30 Jahren eingeschlagen haben, der Richtige ist. Sie leisten somit bereits heute einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz, auch wenn die letzten zwei Hitzejahre die Situation dramatisch schwieriger gemacht haben. Der Bericht unterstützt eindrucksvoll meine Forderung nach umfangreicheren und dauerhaften Hilfsmaßnahmen vom Bund.“
Naturnahe Waldwirtschaft als Schlüssel einer verstärkten Holzverwendung
„Der vorliegende Bundesumweltbericht unterstreicht, dass mit der naturnahen Waldbewirtschaftung, bei ThüringenForst seit rund 30 Jahren umgesetzt, die Mär von den Holzfabriken und der Industrieforstwirtschaft in die Fantasiewelt gehört“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die Situation der Wälder in Thüringen bestätigt, trotz der aktuellen Probleme, sämtlich die Aussagen des Bundesumweltberichts. Speziell im letzten Jahrzehnt hat der Anteil der zum Teil nicht standortangepassten Nadelhölzer auf 57 % abgenommen, der Anteil der Laubhölzer auf 43 % zugenommen. Die Wälder in Thüringen sind älter geworden, der ökologisch wertvolle Altholzanteil ist auf Bundesdurchschnitt gestiegen. Der Holzvorrat im Gesamtwald Thüringens (338 Vorratsfestmeter pro Hektar) ist der bundesweit dritthöchste. Der Holzzuwachs wird derzeit nur zu 70 % genutzt, der Holzvorrat wird folglich weiter steigen. Rund 80 % der Waldbestände im Freistaat gelten als sehr naturnah, naturnah oder bedingt naturnah. Und Thüringen gehört zu den wenigen Bundesländern, die die Forderung nach 5 % forstlichem Nutzungsverzicht zur Förderung der biologischen Vielfalt, tatsächlich erreicht haben.
Klimaschutzleistung des Waldes durch verstärkte Holznutzung steigern
Der Bundesumweltbericht bestätigt auch die Strategie der Landesforstanstalt, Holz als regenerativer Rohstoff im Rahmen einer stofflichen Verwertung, etwa in Holzdachstühlen, Holzhäusern oder Holzparkett, als Kohlenstoffspeicher zu nutzen. Damit können insbesondere Rohstoffe mit nachteiliger Treibhausgas- und Ökobilanz sowie fossile Energieträger ersetzt werden.
Mit dem Bundesumweltbericht informiert die Bundesregierung gemäß § 11 des Umweltinformationsgesetzes über den aktuellen Zustand der Umwelt in der BRD. Der Bericht erläutert die wichtigsten Maßnahmen der letzten vier Jahre. Die Wälder spielen hierbei eine wichtige Rolle, da sie die naturnahste Landnutzungsform in Deutschland sind.