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BilderBerg_89_BilderFlut – eine Gruppenausstellung wandelt sich erneut
Vernissage mit interaktiver Tanz-Performance in sensibler Lichtumgebung
Meiningen. Mit seiner dritten Verwandlung der Präsentation bewegt sich der Zyklus „BilderBerg_89_BilderFlut“ in der Städtischen galerie ada Meiningen in seine letzte Phase. Am Samstag, 31. August um 16 Uhr wird „Wandel II – Grenz-Land-Fluss“ eröffnet. Nach einem Rundgang durch die neue Inszenierung der Ausstellungs-Räume erleben die Besucher ab 19 Uhr eine dreidimensionale interaktive Bild-Klang-Performance. Zu den Bildern und Klängen von Jo Siamon Salich (Audio-Visual-Processing) tanzt Charles Washington.
Gegen 20 Uhr mündet die Kunstaktion in ein Tanzangebot im dreidimensional visualisierten Raum für alle Gäste. Die audiovisuelle Umgebung des Mitausstellers Jo Siamon Salich bildet eine außergewöhnliche Club Atmosphäre im Foyer der Kammerspiele – „ada-electronica“. Weiterhin spielen Selin Wutzler (Electronic) und Thomas Schönfeld (Electronic/Trompete).
Eine weitere Verwandlung der Ausstellung
Die galerie ada experimentiert weiter mit Positionen von bisher beteiligten wie neu hinzugestoßenen Künstler*innen. Dem Betrachter offenbaren sich Entdeckungsreisen zwischen ungewöhnlichen künstlerischen Handschriften und Existenzen sowie Beziehungen zwischen Kunst und Politik, Gestalt und Sinn, Historie und Eigen-Präsenz. Zur bisher präsentierten Materialcollage aus Fahrradschläuchen von Peter Rauscher werden sich neue plastische „Schlauch-Geflechte“ gesellen. Im vierten Raum sind mikroskopische Tiefen eines Gemäldes von Arend Zwicker auszuloten sein. Die comichaften Traumbilder von Constanze Deutsch wechseln das Format und verstärken noch einmal die Traumwelten zwischen Rausch, Sehnsucht, Begierde und Apokalypse. Sebastian Bestier malt weiter: das bereits Gezeigte ergänzt er mit aktuellen Arbeiten in Richtung Durchbruch oder Durchblick. Der Maler, Grafiker und Medienkünstler Jo Siamon Salich hat Besucher der galerie ada mit seinen über Spezialbrillen räumlich erfahrbaren Gemälden seit dem Start des Langzeit-Prozesses „BilderBerg_89_BilderFlut“ immer wieder beeindruckt. Nun zeigt er in der Sichtachse aus dem Foyer der Kammerspiele heraus ein neues Arrangement aktueller Arbeiten auf Grundlage einer Betrachtung mit Spektral-Brillen (ChromaDepth-Verfahren). Salich setzt sich mit dem Phänomen virtueller Umgebungen sowohl malerisch als auch grafisch auseinander. Er bringt beispielhaft technologische Innovationen mit ursprünglich menschlichen Körper-Bildern in Bildern wie Aufführungen auf Tuchfühlung. Weitere Künstler*innen werden an anderen Orten zu anderen Zeiten auf andere Weise in der Region präsentiert. Ein Führungsprogramm an ausgewiesenen Sonntagen sowie nach Anmeldung ermöglicht schöpferische Dialoge vor den Kunstwerken.
Kunst als Spiegel der Kultur
Die veränderten Beziehungen zwischen künstlerischen Bildwelten verweisen erneut auf Kontinuität und Umbrüche zwischen Generationen, Biografien und Ausdrucksformen menschlicher Wahrnehmung. Das sowohl politisch („Wende“) wie technologisch (Internet) prägnante Jahr 1989 hat überlieferte Identitäten scheinbar in einen globalen Fluss gerissen. Katastrophen-Meldungen – Klimawandel, Kriege, Fluchtbewegungen – wechseln mit Verheißungen wie der der „Künstlichen Intelligenz“: Soll sich dann künftig alles von allein bewegen? Steuern ohne Steuermann? „WANDEL II“ wird schon zur Eröffnung zeigen: das menschliche Sein in der Welt ist weder austauschbar noch automatisierbar! Die Schöpfungen lassen sich nicht von den Schöpfern trennen. Künstler sind im besten Sinne auch Erfinder und „Forscher am eigenen Leib“ (Robert Musil) – im eigenen Denken, Fühlen und Wahrnehmen. Und der Betrachter?