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Gartenwege nach Maß anlegen
NHZ-Gartentipp von Thomas Dreger
Gartenwege anzulegen, ist ein weites Feld. Ohne Befestigung und steinerne Einfassung ist ein einfacher Erdweg schnell zugewuchert und wird bei Regen zur Matschrampe. Auf der Suche nach einer Lösung bieten der Rundgang im Baumarkt oder eine Beratung mit einer GaLaBau-Firma nur eine Lösung: BETON! Natursteine, wenn man sie nicht auf dem eigenen Grundstück gewinnen bzw. im Steinbruch nebenan erwerben kann, sind keine Option, denn der Handel bietet diese fast ausschließlich als China-Importe und dazu noch beinahe unbezahlbar teuer an. Ein Aufsammeln in der heimischen Natur ist übrigens verboten. Bleiben also nur die geometrisch festgelegten Formsteine aus Beton, die der Baustoffhandel mannigfaltig im Angebot hat? Mit diesen ist es kaum möglich, einen naturnahen Garten zu gestalten, selbst wenn man für schon patinierte Steine tiefer in die Tasche greift. Die strenge Geometrie der Formsteine erlaubt es nicht, dass so ein Weg sich dem Garten anpasst. Im Gegenteil. Seine Anlage setzt einen hohen Aufwand in der Geländemodellierung und Untergrundvorbereitung voraus, die eigentlich nur durch eine Fachfirma ordentlich realisiert werden kann, wenn es denn gut und dauerhaft werden soll. Was Laien tagtäglich mit Tonnen von Baumarktbetonsteinen in ihren Gärten anrichten können, davon kann man sich ja in vielen Gärten und Kleingärten überzeugen …
NHZ-Autor Thomas Dreger hat da eine andere Lösung gefunden. Da Natursteine für den Wegebau auf seinem Grundstück nicht zur Verfügung standen, blieb als „Natursteinersatz“ auch nur eine Lösung in Beton, aber eine, die auf Formsteine verzichtet. Und so geht es:
Der Untergrund muss – wie für andere Gartenwege auch – tragfähig sein. Auf gewachsenem mineralischen Boden ist eine Tragschicht von 10, besser 20 cm Stärke (Baustoffgemisch für FSS „Frostschutz“ 0/32, 0/45) oder wenigstens 10 cm Magerbeton (Kies:Zement = 1:6 bis 1:8) erdfeucht aufzutragen und zu verdichten. Sand ist ungeeignet!
Das Material (Mörtel): Der Autor hat mit dem Zement-Mörtel M 10 aus dem Baumarkt gute Erfahrungen beim Mauern im Außenbereich gemacht. Zement-Mörtel ist an sich schon trittfest und friert nicht auf. Nach dem Aushärten nimmt er eine sehr helle Farbe an, die an Kalkstein oder Dolomit erinnert (nicht dieses Betongrau!). Man setzt dem Mörtel 2 bis 3 Kellen Portlandkalksteinzement zu (pro 12-Liter-Baueimer), um eventuellen Mischungsschwankungen im Mörtel vorzubeugen („Gespart wird immer am Zement!“), die man beim Einbau nicht sieht, aber im nächsten Winter sich rächen könnten. Darum lieber auf Nummer sicher gehen!
Der Mörtel wird mit der Kelle aufgetragen (mindestens 5 cm dick), entlüftet (durch „Stochern“ mit der Kelle und nach Belieben zu natürlich aussehenden Platten verschiedener Größe modelliert. Die Fugen sollten nicht zu breit sein und einen natürlichen Verband ergeben.
Ist die Form fertig, wird mit einem Pinsel die Oberfläche geglättet.
Anschließend erfolgt ein Abbrausen der noch weichen Masse mit der Gießkanne. Das Abschlämmen erzeugt eine natürliche Oberfläche, die an Sandstein bzw. einen groben Kalkstein erinnert.
Nach 24 Stunden kann der neue Weg mit Vorsicht betreten werden. Nach etwa einer Woche ist er voll belastbar. Die Fugen füllt man mit gesiebter Erde, Sand oder Split.