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Weidetierhaltung: Freistaat Thüringen fordert im Bundesrat Verbesserungen
Siegesmund: „Wir müssen die Naturschützer auf vier Beinen besser fördern.“
Erfurt (lr). Der Bundesrat berät heute das Thema Weidetierhaltung. Im Umweltausschuss des Bundesrates hat Thüringen gemeinsam mit Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen einen Antrag zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage von Weidetierhaltern gestellt. Gefordert wird eine bundesweite Weidetierprämie von 30 Euro je Mutterschaf oder –ziege.
Dazu erklärt Umweltministerin Siegesmund: „Die Weidetierhalter brauchen unsere Unterstützung, denn ihre Tiere leisten schließlich für uns alle einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Der Aufwand dafür muss sich finanziell rechnen. Dass eine solche Prämie funktioniert, sehen wir in Thüringen.“
Thüringen hat seit Anfang dieses Jahres eine Schaf-Ziegen-Prämie für Tierhalter, die in Thüringen Biotopgrünland bewirtschaften. Über 350 Betriebe nehmen diese Prämie bereits in Anspruch. Sie besteht, weil die Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz, zum Hochwasserschutz, zum Klimaschutz und zum Naturschutz leisten. Allerdings nimmt die Zahl der schafhaltenden Betriebe wie auch der Schafe seit 30 Jahren kontinuierlich ab und beträgt heute weniger als ein Viertel des Wertes von 1989. 22 EU-Staaten (nicht aber Deutschland) nutzen die EU-weit zulässige Möglichkeit, mit GAP-Geldern gekoppelte Schaf-Prämien auszureichen.
„Wir fordern über den Bundesrat eine bisher untätige Bundesregierung zum Handeln auf. Es geht darum, die Arbeit der Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter spürbar zu unterstützen. Wir wollen nicht tatenlos zuschauen, wie unsere Schäfereibetriebe, die für die Erhaltung unserer Magerrasen in der Rhön oder im Kyffhäusergebiet maßgeblich sind, allmählich verschwinden“, so Siegesmund.