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Südthüringer Franken setzen Hoffnung in den ersten länderübergreifenden Tag der Franken

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Fränkische kulturelle Identität und historische Eigenständigkeit seit dem Kalten Krieg nicht anerkannt

Frankenblick. „Es ist einfach nur großartig, was derzeit in Sonneberg und Neustadt bei Coburg passiert! Die beiden Städte und der Bezirk Oberfranken leben fernab vom leider immer noch weit verbreiteten Ost-West-Denken und basierend auf der gemeinsamen und verbindenden kulturellen Identität geradezu mustergültig die Deutsche Einheit und lassen hierbei Franken in Thüringen und in Bayern wieder näher zusammen rücken.“, freut sich Martin Truckenbrodt, 1. Vorsitzender des Vereins Henneberg-Itzgrund-Franken e.V. Der überparteiliche Verein mit Sitz in der Gemeinde Frankenblick im Landkreis Sonneberg setzt sich seit sechs Jahren dafür ein, dass die Thüringer Landespolitik und Öffentlichkeit die Existenz eines fränkischen Teils innerhalb des Bundeslandes anerkennt, dazu steht und diese kulturelle Vielfalt in ihre Selbst- und Außendarstellung aufnimmt. Noch ist z.B. im aktuellen Thüringer Landesentwicklungsprogramm nur von thüringischem Kulturerbe die Rede. Die Mitglieder des Vereins hoffen jedoch darauf, dass sich dies in nächster Zeit ändern wird. Schließlich umfasst die Region südlich des Rennsteigs vom Landkreis Sonneberg bis in den Bad Salzunger Raum ein Fünftel der Fläche und ein Sechstel der Bevölkerung des heutigen Bundeslandes Thüringen.

„Den beiden Städten und dem Bezirk Oberfranken gilt unser ausdrücklicher Dank für die Ausrichtung des ersten länderübergreifenden Tags der Franken! Wir beteiligen uns im Rahmen unserer Möglichkeiten mit Vorträgen, einer Veranstaltung zum Thema der Kulturregion, einer Fahnenhissung am eigentlichen Tag der Franken, Infoständen und einem gesamtfränkischen Kirchweihtreffen.“, erklärt Truckenbrodt. Die Idee zum ersten Tag der Franken direkt an der ehemaligen innerdeutschen Grenze hatte, laut Informationen des Vereins, bereits im Herbst 2013 der bayerische SPD-Politiker und ehemalige Vorsitzende des Vereins Fränkischer Bund e.V. Wolfgang Hoderlein aus dem Landkreis Kulmbach. Er teilte diese damals seinem Parteifreund und Bezirkstagskollegen Frank Rebhan, Oberbürgermeister der Stadt Neustadt bei Coburg, mit. 2017 beschloss dann der Bezirkstag Oberfranken den Tag der Franken 2019 in Sonneberg und Neustadt bei Coburg durchzuführen.

Waren es ab Herbst 2012 vor allem die damalige Sonneberger Landrätin Christine Zitzmann (pl.) und der damalige Suhler Oberbürgermeister Dr. Jens Triebel (FW) gewesen, die sich als bekennende Franken an der Diskussion um die geplante Kreisgebietsreform in Thüringen beteiligten, so ist es nach Einschätzung des Vereins heute vor allem der Sonneberger Bürgermeister Dr. Heiko Voigt (pl.), der in Ausübung seines politischen Amtes als bekennender Franke auftritt. Noch etwas zaghafte entsprechende Äußerungen kommen seit etwa zwei Jahre vermehrt vom Suhler Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann (CDU) und vom Landtagsabgeordneten Michael Heym (CDU) aus Rohr bei Meiningen.

„Wir waren es allerdings gewesen, die unabhängig von der Diskussion um eine Kreisgebietsreform die Frage der fränkischen Identität unserer Region südlich des Rennsteigs erfolgreich in die öffentliche Diskussion einbrachten. Uns wäre es lieber gewesen, wenn wir nicht zu drastischen und öffentlichkeitswirksamen Druckmitteln hätten greifen müssen, um endlich mit unserem Kernanliegen auch Aufmerksamkeit und Gehör in Erfurt zu finden. Dass man seit Anfang 2018 seitens der Thüringer Staatskanzlei nun wieder nicht mehr mit uns reden möchte, ist sehr bedauerlich. Wir hoffen jedoch, dass nun der Tag der Franken 2019 dazu beitragen wird, dass die mit dem Kalten Krieg einsetzende Tabuisierung der fränkischen Identität des heutigen Südthüringen endlich ein Ende findet. Würde man dann noch unsere Region in Henneberg-Franken oder in Werra-Main-Franken umbenennen, so würde in Thüringen lediglich nur eine Praxis Einzug halten, wie es diese bei den drei bayerischen Regierungsbezirken Ober-, Mittel- und Unterfranken und der baden-württembergischen Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken auch ganz selbstverständlich gibt.“, schließt Truckenbrodt ab.

Text: HIF, Martin Truckenbrodt

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