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Kunstort Jagdschloss Fasanerie
Veröffentlicht von Vernissage mit Jagdhornbläsern
Hermansfeld. Die Städtische galerie ada Meiningen startet am Samstag, 8. Juni um 16 Uhr mit Jagdhorn-Impressionen der Bläsergruppe der Kreisjägerschaft Meiningen eine weitere Exkursion im Rahmen von „BilderBerg_89_BilderFlut III: Über Land“ im Jagdschlösschen Fasanerie bei Hermansfeld. Wie schon bei den seit Februar laufenden Ausstellungen in der galerie ada, der Gruft Kapelle im Englischen Garten und bei den Mai-Spielen in der Fasanerie geht es auch dieses Mal um die Aufnahme frischer Fährten, um veränderte Konstellationen und Variationen. Wieder sind neben bereits beteiligten Künstler*innen – Elena Glut (Berlin/Moskau) und Hans-Ulrich Wutzler (Dresden) – neue Akteure im Spiel: Die Bildhauerinnen Claudia Katrin Leyh aus Hermannsfeld sowie Dorothee Haller aus Dresden.
Was mag die „Pandora“ von Claudia Katrin Leyh, die Hände schon an ihrer berühmt berüchtigten Büchse – kein Gewehr, sondern geheimnisvolles Würfel-Gefäß – gerade ersinnen, erahnen, tun … Wird sie beim Öffnen das ‚Unheil‘ oder vielleicht etwas Heilendes in die Welt bringen? Der Knopf, der Abzug, der erste oder der letzte Schuss durch den Apparat hindurch – andere Foto-Blicke auf noch/schon ‚blühende Landschaften‘ von Hans-Ulrich Wutzler. Die geronnenen Fingerspuren von Elena Gluth auf der Smart-Phon-Oberfläche – nun auf Folie in den Schloss-Fenstern vor schöner Aussicht gebannt. Vielleicht ist es genau die „Unübersichtlichkeit der Sinne“ in den Gemälden von Hans-Ulrich Wutzler, die menschliche Intuition ermöglicht wie erfordert: Es geht nicht darum, die Welt durch uns hindurch zu spüren und zu erhalten, jagend oder inne haltend, schauend, fixierend ….?
Gebäude und Landschaften in und um Meiningen als „Orte der Kunst“ zu erkunden und Vernetzungen verschiedener Initiativen zu erproben, ist eines der Anliegen des bis Oktober 2019 andauernden künstlerischen Erkundungsprozesses „BilderBerg_89_BilderFlut“ der Städtischen galerie ada Meiningen. Die kleine ada-Ausstellung im Schloss Fasanerie Hermannsfeld entstand gemeinsam mit: Culture Innovation Community (CIC), der Gemeinde Rhönblick OT Hermannsfeld, den Betreibern der Gaststätte „Jägerstube“ im Jagdschloss und der Kreisjägerschaft Meiningen e.V.. Wenn es um das Aufspüren von Gemeinsamkeiten geht, so formuliert es der Kurator Klaus Nicolai so: „Jäger wie Künstler bewegen sich auf Fährten, nehmen Spur auf, bewegen sich achtsam, spüren den rechten Moment … Was bei den einen mit einem Gewehr- oder Schnapp-Schuss endet, beginnt bei den anderen sich zu entfalten, zu verwandeln und allmählich Gestalt anzunehmen. Sind wahre Jäger und Künstler nicht gleichsam inspiriert von einer Ahnung, die bei den einen eher nach außen, bei den anderen mehr nach innen gerichtet ist? Und hat das geronnene, vollendete Bild nicht auch ein wenig von einem erlegten Tier, einer Erinnerung an ‚ewige Jagdgründe‘? Inspiration ist wie ein scheues Reh im Dickicht des Waldes. Was die Lichtung für Jäger, ist für Künstler lichte Eingabe. Der Jäger erlegt, was er im Außen aufspürt und ins Visier nimmt. Künstler erwecken, was sie durch ihr Innerstes hindurch „erspähen“. In beiden Fällen handelt es sich um außerordentliche Augenblicke, in denen die Zeit still zu stehen scheint …“
Die Ausstellung ist vom 8. bis 10. und 13. bis 16. Juni jeweils von 15. bis 18.00 Uhr geöffnet. Ein weiteres Zusammenspiel bietet sich dem Besucher zum Waldfest der Kreisjägerschaft Meiningen e.V. am Samstag, dem 15. Juni ab 10:00.
(ada-meiningen.de / cultincom.com / rhoenfuehrer.de / kjs-meiningen.de)
