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Premiere ROSE UND REGEN in Meiningen

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Ein Sommernachtstraum für Jugendliche

Meiningen. Die Inszenierung des Landestheater Eisenach ROSE UND REGEN – Ein Sommernachtstraum für Jugendliche feiert am Donnerstag, dem 2. Mai, um 18.00 Uhr in den Kammerspielen des Meininger Staatstheaters ihre Meininger Premiere.

Dem Schweizer Schriftsteller Beat Fäh ist es gelungen, eine witzige, unterhaltsame Fassung der Shakespeare-Komödie zu erstellen, die zum einen den Bedürfnissen eines jungen Publikums folgt, deren Probleme, die unter anderem aus der Pubertät resultieren, aufgreift, und trotzdem für jedermann die spannenden, grotesk-lustigen Einfälle Shakespeares bewahrt. Die Neuproduktion baut eine Brücke zwischen klassischem Kinder- und Jugendtheater hin zum unterhaltsamen Abendspielplan.

Es geht um junge Liebe und ihre Irrungen und Wirrungen. Hermia ist in Lysander verliebt und soll Demetrius heiraten. Helena liebt Demetrius, der aber liebt Hermia. Im Wald, wohin die jungen Verliebten vor der missverstehenden Erwachsenenwelt geflohen sind, treffen sie auf Puck, der seine Zauberkräfte nutzt und die Karten neu mischt. Wer liebt wen, warum so heftig, plötzlich doch nicht mehr? Die Liebe ist ein seltsames Spiel, das hier zum Glück nur eine Nacht dauert und vielleicht auch nur ein Traum war.

Als Beat Fäh 1989 den Shakespearischen „Sommernachtstraum“ für junge Zuschauer bearbeitete, hat er sich auf die vier Liebenden konzentriert, die keiner bestimmten Zeit und keinem geographischen Ort zuzurechnen sind. Deshalb sind Hermia, Lysander, Helena und Demetrius Figuren jeder Zeit und aller Orte. Weder sind sie Feenwesen wie Titania und Oberon, noch verfügen sie über eine soziale Zuordnung wie die Handwerker oder stammen aus der Sphäre antiker Mythen wie Theseus und Hippolyta. Sie sind zeitlos Liebende. Durch die Beschränkung auf diese beiden Paare ist es Beat Fäh gelungen, in seiner Fassung die Verbindung zwischen dem vor mehr als 400 Jahren verfassten Text und unserem Leben heute, genauer, dem Lebensgefühl junger Menschen heute greifbar zu machen.

Die Inszenierung von Christine Hofer greift eben dieses Lebensgefühl auf, mit einer konzeptionellen Änderung: Zu Beginn des Stücks begegnen wir zunächst den Handwerkern, die sich verabreden, zu Ehren der herzoglichen Hochzeit ein Theaterstück aufzuführen. Der Abend beginnt also genau an dem Punkt, an dem sich das Regieteam und das Ensemble zu Beginn jeder Probenphase zusammenfinden: Der Konzeptionsprobe. Das Thema des Stücks wird besprochen („Und worum geht es?“ „Um Liebe!“ „Schön!“) und die Rollen werden verteilt. Anders als im shakespearschen Original, in dem „Pyramus und Thisbe“ geprobt wird, soll es hier der „Sommernachtstraum sein“. Langsam wird die Handwerkerkleidung abgelegt und die Figuren von Hermia und Lysander, Demetrius und Helena kommen darunter zum Vorschein. Und hier erscheint auch schon Puck, der den Ambitionen der allzu motivierten Laiendarstellern nicht recht vertraut („DIE wollen Theater spielen?!“) und sich kurzerhand selbst ins Spiel bringt.

Gewappnet mit einer von Amor verzauberten Blume bringt Puck nun nicht nur die Welt der vier von den Handwerkern gespielten Liebenden ins Wanken, sondern muss sich bald selbst fragen „Is Love A Losing Game?“ Denn es gibt da diese eine Elfe, die Puck mit ihrem andauernden „Blin Tin Tin, Dschin Tin Tin!“ in den Wahnsinn treibt … und die ihm trotzdem nicht aus dem Kopf gehen will. Und so wird die mondbeschienene Nacht zum wilden Ritt durch emotionale Höhen und Tiefen, die niemanden unberührt lässt.

Bis am Ende endlich der rettende Morgen heraufzieht. Der Wahnsinn hat nur eine Nacht gedauert. Die Liebenden sind ein wenig beschämt. In dem heftigen Kontrast zwischen dem Liebeswahn, den die Nacht auslöst, und der Zäsur des Tages, der alles vergessen machen will, wird Shakespeares Modernität sichtbar. Die Geschwindigkeit, mit der der Autor den Blick in die Unergründlichkeit der menschlichen Seele öffnet, ist auch heute noch atemberaubend.

Karten sind an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693 451-222 und 03693 451-137 sowie www.meininger-staatstheater.de erhältlich.

Text: MSTh; Foto: Achim Kleuker

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