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Wird der Baum zu Holz, freut sich das Klima

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Zum heutigen „Tag des Baumes“ weist ThüringenForst auf die enormen Klimaschutzleistungen bewirtschafteter Wälder und deren Holzverwendung hin

Erfurt (hs). Anlässlich des heutigen „Internationalen Tag des Baumes“ stellt ThüringenForst seine jüngsten Zahlen zur Bedeutung der heimischen Wälder als Kohlenstoffspeicher vor. Gasförmigen Kohlenstoffverbindungen kommt eine große Bedeutung beim globalen Klimawandel zu, gelten sie doch als Hauptursache des durch den Menschen verursachten Treibhauseffektes. Die Berechnungen der Experten auf Basis der dritten Bundeswaldinventur zeigen: Der Wald in Thüringen bindet große Mengen Kohlenstoff, vor allem aber: Nachhaltiges Wirtschaften im Wald verbessert die positive Bilanz seit Jahren zusätzlich.

Der Landeswald „lagert“ 44,1 Mio. Tonnen klimaschädlichen Kohlenstoffs ein

Bäume bzw. Wälder binden Kohlenstoffverbindungen vor allem in Holz, Humus und Mineralboden und entlasten damit die Atmosphäre. In den rund 200.000 Hektar Staatswald der Landesforstanstalt werden aktuell 44,1 Mio. Tonnen Kohlenstoff gebunden und dadurch ca. 162 Mio. Tonnen potenziell klimaschädliches CO2 langfristig fixiert und unwirksam gemacht. Mehr noch, durch vorratsschonende Forstwirtschaft, Wiederaufforstung und einen steigenden Laubholzanteil im Rahmen des Waldumbaus erhöhte sich dieser Speicher seit 2002 von Jahr zu Jahr um etwa 300.000 Tonnen Kohlenstoff. Jedes Jahr bindet der Landeswald in Thüringen also zusätzlich erneut ca. 1,1 Mio. Tonnen CO2 aus der treibhausbelasteten Atmosphäre.

Wälder puffern über 10 % der Gesamtemissionen im Freistaat

Die Berechnungen zeigen weiter, dass die Wälder im Freistaat in der Lage sind, jährlich deutlich mehr als 10 % der Gesamtemissionen Thüringens zu kompensieren. Diese Treibhausgasemissionen stammen größtenteils aus Industrie, Verkehr, Landwirtschaft und Haushalten. „Allerdings ist ungewiss, wie lange der Wald in Thüringen diese Leistungen für Gesellschaft, Umwelt und Atmosphäre noch leisten kann. Insbesondere wenn Klimawandel, Sturm oder Trockenheit und Schadinsekten die nachhaltige Waldwirtschaft behindern und die reguläre Vermarktung von Rohholz zur Produktion von langlebigen, hochwertigen Produkten erschweren“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. In den Wäldern der Landesforstanstalt wurden von 2002 bis 2012 etwa 18,8 Mio. Festmeter Holz nachhaltig eingeschlagen, darin enthalten sind etwa 4 Mio. Tonnen klimaschädlicher Kohlenstoff. Dieser ist in Holzmöbeln, Fenstern und Dachbalken längerfristig gespeichert und belastet die Atmosphäre in den nächsten Jahrzehnten nicht. Bauen mit Holz ersetzt zusätzlich energieintensive Baustoffe wie Stahl, Beton, Glas oder Kunststoff. Holz wird recycelt und kann zuletzt selbst bei der Verbrennung noch klimaschädliche Emissionen aus Öl, Gas und Kohle vermeiden oder sogar Atomenergie ersetzen. Damit speichern und vermeiden nicht nur die Wälder, sondern in deutlich höherem Maße der Roh-, Bau- und Werkstoff sowie Energieträger Holz klimaschädliche Gase. Kurzum: Wird der Baum zu Holz, freut sich das Klima. Dass Holznutzung im Landeswald in Thüringen naturnah, nachhaltig, zertifiziert, kahlschlagsfrei und damit bei kleinem ökologischen Fußabdruck erfolgt, versteht sich von selbst.

Seit 1872 wird der „Tag des Baumes“ gefeiert

Erstmals 1872 wurde in Nebraska im April der „Tag des Baumes“ gefeiert, um die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein zu halten. 1951 übernahmen die Vereinten Nationen diesen Gedenktag, 1952 wurde er in Deutschland eingeführt. Im Vergleich zum relativ jungen „Tag des Waldes“, der seit den 1970er Jahren im März als Mahnung eingeführt wurde, die globale Waldvernichtung insbesondere in den Tropen zu stoppen, stehen beim traditionsreichen „Tag des Baumes“ die heimischen Bäume und Wälder sowie ihre vielfältigen Leistungen im Fokus.

Titelbild: Bauen mit Holz schützt das Klima gleich zweifach: Erstens, weil das verbaute Holz über Jahrzehnte klimaschädliches CO2 bindet und zweitens, weil mit Holz die Nutzung energieintensiver Baustoffe wie Stahl, Beton oder Glas reduziert wird – wie hier am Jugendwaldheim Gera-Ernsee der ThüringenForst-AöR.
Text/Foto: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann

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