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Ost-West-Kunst? Oder: Der ‚Himmel‘ des Künstlerischen ist offen!

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mein_SALON – Gesprächsraum Meiningen startet im Café Ernestiner Hof

Meiningen. Auf ungewöhnliche Weise Bilanz ziehen und Ausblicke öffnen – das ist Ziel der in der Galerie ada laufenden Ausstellung „BilderBerg_89_BilderFlut“. In diesem Sinne beteiligen sich am kommenden Mittwoch, 23. März um 19.00 Uhr, zwei der ausstellenden Künstler, Thomas Gatzemeier (Maler und Romanautor aus Leipzig) und der deutsch-Spanier Andreu Ginestet (Medienkünstler und Friedensvermittler) am ersten Gesprächsforum mein_SALON im Ernestiner Hof in Meiningen. Auch der Meininger Künstler Udo Eisenacher und die in Paris lebende Leiterin der Meininger Festwoche, Crista Mittelsteiner, werden Statements zum Auftakt des Gesprächsraumes unter dem Motto „Ost-West-Kunst?“ zur Diskussion stellen.

Die monatlich von Dr. Klaus Nicolai (Kurator) moderierte Begleitveranstaltung zu BilderBerg_89 … versteht sich als Plattform zur Unterstützung einer produktiven politisch-kulturellen Reflexion, die über Meiningen hinaus ausstrahlen soll. Dabei sind nicht nur künstlerisch Tätige, sondern „werktätige Demokraten“ aus allen Teilen der Stadtgesellschaft zur „aktiven Einmischung“ – so Klaus Nicolai – eingeladen: „Es geht um eine tradierte ‚Ideologie der Himmelsrichtungen‘ wie ‚Abendland‘ und ‚Morgenland‘ oder um den nach 1945 konstruierten Gegensatz zwischen abstrakter Moderne (‚West-Kunst‘) und abbildenden (sozialistischen) Realismus (‚Ost-Kunst‘). Allein die international bedeutsame Theater-Geschichte Meiningens zeigt, dass ideologische Ost-West-Definitionsmuster immer am Wesen künstlerischer, ja menschlicher Existenz vorbei ‚schießen‘ und damit tendenziell nicht nur lebensfeindlich, sondern auch ökonomisch wie kulturell irrational sind.“ (Klaus Nicolai)

Der Salon deutet bereits an, dass in den kommenden Monaten bildnerische Positionen aus der Galerie ada heraus sich zeitweilig in und um Meiningen ausbreiten werden. Es geht dabei nicht um die Anbetung von „Werken“, sondern um ästhetische Dimensionen von Politik und menschlicher Wahrnehmung im Hier und Jetzt. Der Salon richtet sich an alle Meininger, die sich frei entfalten und ihre Potenziale in die Gestaltung von Stadt, Region und Land einbringen möchten. (Infos unter: www.ada-meiningen.de)

Titelbild: Ausstellungsimpression Galerie ada: Kai Hügel (Plastik), Thomas Gatzemeier (Malerei), Constanze Deutsch (Mischtechnik).
Text: Galerie ada Meiningen, Ralf-Michael Seele; Foto: Klaus Nicolai

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