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3. Sinfoniekonzert: SCHICKSALE in Meiningen

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Meiningen. Am Donnerstag, 31. Januar, beschließt um 19.30 Uhr das 3. Sinfoniekonzert unter dem Titel SCHICKSALE den ersten Monat des Jahres im Meininger Staatstheater. Es werden Werke von Strawinsky, Prokofjev und Tschaikowsky zu hören sein. Aufgrund einer Erkrankung kann leider nicht, wie zunächst geplant, Schostakowitschs Cellokonzert Nr. 2 mit Tomas Demenga als Solisten aufgeführt werden. Stattdessen wird die junge Geigerin Liza Ferschtman Sergej Prokofjevs Violinenkonzert Nr. 1, D-Dur op. 19 spielen. Die Violinistin ist bekannt für ihren starken musikalischen Auftritt und die Bandbreite ihres musikalischen Ausdrucks, der kraftvolle Dynamik und lyrische Intensität vereint.

„Fatum“, also Schicksal, überschreibt Tschaikowsky seine 1877 begonnene Sinfonie. Die Fanfare aus Hörner und Fagott spricht gleich zu Beginn den Schicksalsspruch, der immer wieder ertönt. „Es ist darin kein Strich, der nicht meinen aufrichtigsten Gefühlen entstammt“, schreibt Tschaikowsky und stellt programmatisch das Individuum der Gesellschaft gegenüber. Der Außenseiter schwankt zwischen Depression und kurzen Träumen vom Glück, stürzt sich taumelnd in die Zerstreuung eines wilden Volksfests, doch es gibt kein Entrinnen: die Fanfare ertönt erneut. Das Schicksal ist besiegelt.

Im Andenken eines anderen großen russischen Komponisten, nämlich seines verehrten Lehrers Rimski-Korsakow, schrieb der damals 26 jährige Igor Strawinsky ein Totenlied, sein „Chant funèbre“. Der Komponist erinnert sich an die Grundidee seines Frühwerks: „Es war ein Trauerzug aller Soloinstrumente des Orchestern, von denen eines nach dem anderen seine Melodie wie einen Kranz auf das Grab des Meisters legte.“ Das Werk galt als verschollen, während der Revolution in Russland verlorengegangen. Im Frühjahr 2015 fand sich bei einem Umzug der Lagerbestände der Bibliothek im Nationalen Rimski-Korsakow Konservatorium ein vollständiger Notensatz der Orchesterstimmen zufällig wieder und so konnte das Werk 2016 nach 107 Jahren seit seiner Uraufführung endlich wieder erklingen. – Auch dies ein ganz eigenes Schicksal, das eines Werkes!

IGOR STRAWINSKY (1892–1971): Chant funèbre, op. 5

SERGEJ PROKOFJEW (1891 – 1953): Violinkonzert Nr.1 D-Dur op.19

PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKY (1840–1893): Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 „Fatum”

Dirigent: GMD Philippe Bach

Solistin: Liza Ferschtman

Mit: Meininger Hofkapelle

Die Violinistin Liza Ferschtman ist bekannt für ihren starken musikalischen Auftritt und die Bandbreite ihres musikalischen Ausdrucks, der kraftvolle Dynamik und lyrische Intensität vereint. Die internationale Presse lobt ihre Interpretationen als „scharf wie ein Laserstrahl, mit einer klaren und edlen Schönheit ihres Spiels“ (New York Times) und The Guardian hebt ihre „musikalische Persönlichkeit von großer Lebendigkeit“ hervor sowie ihre „hinreißend lyrische Qualität“.

Als Tochter von Musikern wuchs Liza Ferschtman in einem musikalisch geprägten Umfeld auf und erhielt schon früh Violin-Unterricht in ihrer Heimat Amsterdam. Ihr Studium setzte sie später dann in Philadelphia und London fort.

2006 gewann sie den bedeutendsten Musikpreis der Niederlande und trat danach mit zahlreichen renommierten Orchestern auf, wie etwa das Royal Concertgebouw Orchestra, den London Philharmonikern, dem Dallas Symphonie Orchestra, dem Budapest Festival Orchestra, den Warschau Philhamonikern und den Brüsseler Philharmonikern. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Jaap Zweden, Iván Fischer, Stéphane Denève, Jacek Kaspszyk, Jun Märkl, Frans Brüggen, Neeme Järvi, Otto Tausk, Dmitry Sitkovetsky oder Thams Søndergård.

Mit großer Leidenschaft widmet sich Liza Ferschtman auch der Kammermusik und ist weltweit ein gern gesehener Gast bei Festivals und Konzerten. Seit 2007 ist sie Künstlerische Leiterin des Delft Kammermusik Festivals, einem international bekannten Festival, das jeden Sommer mit bekannten Musiker*innen und einem mitreißenden wie thematisch durchdachten Programm aufwartet. Liza Ferschtman musiziert zusammen mit Elisabeth Leonskaja, Jonathan Biss, Alisa Weilerstein, Chiristian Poltera, Julius Drake, Martin Roscoe, Nobuko Imai, Lars Anders Toter, Marie Luuise Neeunecker, Sharon Kam, und Amihai Grosz. Ihr Debüt in Wigmore Hall zusammen mit Roman Rabinovich im Dezember 2017 fand große Anerkennung bei Publikum und Presse.

Auch auf Tonträgern in Liza Ferschtman zahlreich vertreten. Ihre Einspielungen umfassen unter anderem Konzerte von Beethoven, Dvořák, Mendelssohn, Korngold und Bernstein (SERENADE). Sie nahm auch Kammermusik auf, darunter Mendelssohns Oktett, Werke von Schubert und Beethoven, Duos von Kodály, Ravel und Schulhoff zusammen mit ihrem Vater, dem bekannten Cellisten Dmitri Ferschtman. Ihre Einspielung von Solo-Stücken von Bach und Ysaÿe wurde vom Magazin The Strad zur „CD des Monats“ gekürt. Ihre jüngste CD mit dem Konzert von Korngold und Bernsteins Serenade wurde von der internationalen Presse hoch gelobt.

Karten sind an der Theaterkasse vor Ort, unter 03693 451-222 und 03693 451-137 sowie www.meininger-staatstheater.de erhältlich.

Titelbild: Liza Ferschtmann
Text: MSTh; Foto: Marco Borggreve

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