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Mit Digitaltechnik gegen Marktmacht des „Ablesekartells“
Kartellamts-Präsident im MDR-Magazin „Umschau“: Digitale Technik beim Ablesen von Heizkosten könnte einen Anbieterwechsel vereinfachen
Leipzig. Digitale Technik beim Ablesen von Heizkosten könnte einen Anbieterwechsel vereinfachen und so für Wettbewerb auf einem Gebiet sorgen, das bislang von wenigen Firmen mit einer großen Marktmacht beherrscht wird. Diese Hoffnung äußert der Präsident des Bundeskartellamtes Andreas Mundt im Gespräch mit dem MDR-Magazin „Umschau“. In der Folge könnten davon Millionen Mieter bei den Heiznebenkosten profitieren. Auf Grund ihrer marktbeherrschenden Stellung konnten in den vergangen Jahren Ablese-Giganten wie Ista und Techem Mietern und Hauseigentümern regelmäßig Preiserhöhungen abverlangen. Eine kartellrechtliche Reglementierung dieses Marktes durch die Politik ist derzeit nicht in Sicht.
Mundt verweist aber darauf, dass ein Anbieterwechsel nur dann einfach funktionieren könne, wenn u.a. auch die Zähler mit den Erfassungssystemen der Dienstleister kompatibel seien. Das zu fördern, werde gerade vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geprüft, erklärt eine Ministeriumssprecherin auf Anfrage des MDR-Magazins. Das soll in der anstehenden Novelle des Energieeinsparrechts für Gebäude verankert werden. „Es ist vorgesehen, den Gesetzesentwurf zeitnah im Kabinett einzubringen“, heißt es in der Antwort aus Berlin.
Bei der Digitalisierung geht es u.a. um funkbasierte Ablesung und vereinfachten Datentransfer in die Abrechnungssysteme. Dass der Markt durch den Einsatz neuer digitaler Technologien neue Dynamik erhalte, ist auch das Fazit der aktuellen Trend-Research-Studie „Der Markt für Submetering“ des Instituts für Trend- und Marktforschung. Mit der Einführung so genannter „Smart-Meter-Gateways“, zentraler Kostenzähler für Heizung, Wasser und Strom in privaten Haushalten, könnten u.a. Stromanbieter und Energienetzbetreiber als neue Player den bisherigen Platzhirschen Ista, Techem & Co. den Kampf ansagen.
Umschau
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