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„Internierungslager in der DDR? – Der Vorbeugekomplex“
Vortrag am 6.12.2018 mit Dr. Anke Geier im Bürgersaal im historischen Rathaus Hildburghausen
Hildburghausen. Die Kreisvolkshochschule Hildburghausen begeht im Jahr 2019 ihr hundertjähriges Jubiläum. Die Stadt- und Kreisbibliothek Hildburghausen wurde als Unterabteilung der Volkshochschule ein Jahr später, im Jahr 1920, aus der Taufe gehoben. Allerdings liefen bereits 1919 die Vorbereitungen auf Hochtouren. Fleißige Helfer gingen mit Handwagen durch die Stadt und sammelten Bücher, die den Grundstock für die Bücherei bildeten.
Aus diesem Anlass wird es bereits am 6.12.2018 eine gemeinsame Veranstaltung von Kreisvolkshochschule und Stadt- und Kreisbibliothek geben, im Januar, März und Mai folgen drei weitere.
Am Donnerstag, dem 6.12.2018, hält Dr. Anke Geier um 19.30 Uhr im Bürgersaal im historischen Rathaus einen Vortrag über das Thema „Der Vorbeugekomplex der Staatssicherheit im Bezirk Suhl“.
Dr. Anke Geier ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Landesbeauftragten des Freistaates Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (ThLA). Sie studierte an der TU Dresden Neuere und Neueste Geschichte, Sächsische Landesgeschichte und Geologie. In Ihrer anschließenden Promotion untersuchte die Referentin die Verflechtung der Bergakademie Freiberg mit der DDR-Planwirtschaft 1945 bis 1989. Ihr historisches Interesse gilt generell der Zeitgeschichtsschreibung (Nationalsozialismus, SBZ/DDR), aber auch der Familiengeschichtsforschung und der regionalen Geschichte Südthüringens.
Nach dem Volksaufstand des 17. Juni 1953, dem sogenannten „Tag X“, befürchteten die Staatspartei SED und die Staatssicherheit der DDR neuerliche Aufstände. Den Aufruhr der eigenen Bevölkerung in inneren Spannungsperioden, aber auch im Fall der Mobilmachung im Kriegsfall, sollten detailliert ausgearbeitete Pläne verhindern. Eine wichtige Aufgabe der Staatssicherheit der DDR wären „Vorbeugemaßnahmen“ gewesen: missliebige Bürger wären im Ernstfall rasch in bestimmten Gebäuden und Lagern vom Rest der Bevölkerung isoliert worden.
Der Vortrag beleuchtet den „Vorbeugekomplex“ der Stasi anhand von Quellenfunden. Es wird auf die zu isolierende Personengruppe und die Orte der Isolierung und Internierung (ausländische Bürger wären im Mobilmachungsfall inhaftiert worden) im Bezirk Suhl eingegangen. Über die Bedeutung der sogenannten Kreis- und Bezirkseinsatzleitung und ihre Rolle in der „Mobilmachungsarbeit“ wird ebenso informiert.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem ThLA (Landesbeauftragter des Freistaats Thüringen zur Aufarbeitung der SED-Diktatur) statt. Der Eintritt ist frei.