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Ministerin Keller: Freistaat Thüringen braucht einen landesweiten Verkehrsverbund

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Erfurt (lr). In ihrer Rede beim heutigen Gemeinsamen Verkehrsausschuss der Thüringer Industrie und Handelskammern in Erfurt sagte Verkehrsministerin Birgit Keller: „Wir brauchen in Thüringen ein flächendeckendes und abgestimmtes Nahverkehrsnetz. Bisher haben wir sehr viele Strecken, wo Bus und Bahn gegeneinander konkurrieren. Damit die Abstimmungen besser gelingen und die finanziellen Mittel optimal eingesetzt werden, benötigen wir einen landesweiten Verkehrsverbund. Ziel der Landesregierung ist es daher, den bestehenden Verkehrsverbund Mittelthüringen schrittweise zu einem thüringenweit einheitlichen Tarif-Verbund zu erweitern und zu stärken.“

Ministerin Keller verwies darauf, dass es weitere Überzeugungsarbeit bei den Landkreisen und kreisfreien Städten bräuchte, die als Aufgabenträger für den Straßenpersonennahverkehr zuständig sind. Der Verkehrsverbund Mittelthüringen (VMT) ist dafür der wichtigste Partner des Landes. Mit Hilfe des VMT können sich die Verkehrsunternehmen des Öffentlichen Personennahverkehrs besser vernetzen und digitalisieren. „Wir haben keine Zeit zu verlieren, die Kunden von Bus und Bahn im Thüringer Nahverkehr erwarten das ganz dringend. Ein landesweit einheitlicher Tarifverbund ist nicht nur für die Fahrgäste deutlich bequemer, sondern könnte auch damit einhergehende Innovationen im Bereich der Digitalisierung, wie das E-Ticketing, kostengünstiger für alle Verkehrsunternehmen machen“, so Keller. Die Sorge der Aufgabenträger, ihre Gestaltungsmöglichkeiten einzubüßen, sei unbegründet, machte Keller deutlich.

Die Ministerin verwies mit dem Beispiel des Azubi-Tickets auf die großen Potenziale des VMT. Keller zeigte sich überzeugt, dass das Azubi-Ticket über die befristete Pilotprojektphase hinaus fortgesetzt werden kann. Bisher haben bereits 2.500 Azubis das Ticket abonniert. „Inzwischen kann das Ticket in den Städten und Landkreisen außerhalb des VMT fast thüringenweit im ÖPNV genutzt werden. Das sind gute Voraussetzungen für eine Fortführung des Azubi-Tickets über den 31. Dezember 2019 hinaus“, so Keller. Das Azubi-Ticket wurde in Thüringen am 1. Oktober 2018 eingeführt. Ein Ticket kostet 50 Euro im Monat im Abonnement. Das Land subventioniert das Ticket bis Ende 2019 mit insgesamt 10,4 Millionen Euro. Nur der Wartburgkreis, die Stadt Eisenach und der Landkreis Greiz haben das Azubiticket noch nicht anerkannt. „Wir sind hier noch in den Verhandlungen und haben, wie auch in den anderen Landkreisen und kreisfreien Städten, Finanzmittel als Ausgleichszahlungen angeboten“, sagte Keller.

Titelbild: Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller.
Text: TMIL, Antje Hellmann; Foto: Steffen Prößdorf (Lizenz: CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons)

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