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Mitdenkende Bestrahlung schont gesundes Gewebe bei Brustkrebs

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Brustkrebs ist die häufigste Krebsart bei Frauen. Bei seiner Behandlung spielt die Behandlung mit hochenergetischen Strahlen eine zentrale Rolle. In der Klinik für Strahlentherapie im SRH Zentralklinikum Suhl kann betroffenen Frauen nun noch besser geholfen werden – indem das Bestrahlungsgerät klug „mit atmet“ und damit gesundes Gewebe maximal schont.

Suhl. Ein Hightech 3D-Oberflächenscanner überwacht die korrekte Liege-Position eines jeden Patienten. Bewegt er sich plötzlich, stoppt die Bestrahlung sofort. So gelangen die Strahlen nur genau dorthin, wo sie wirken sollen: im erkrankten Gewebe. Die nächste Ausbaustufe dieser Technik geht nun in der Suhler Strahlentherapie in den Regelbetrieb: die Bestrahlung startet und stoppt automatisch mit der Atmungskurve des Patienten. Viele Patientinnen mit einer linksseitigen Brustkrebs-Erkrankung können von der neuartigen „Bestrahlung in tiefer Einatmung“, so der Fachbegriff, profitieren. Und die funktioniert so:

Bisher erfolgte die Bestrahlung bei Brustkrebs immer bei ganz normaler Atmung. Um das Herz von Patientinnen aber optimal zu schonen, ist die Bestrahlung nur während der tiefen Einatmung am besten. „Beim Einatmen vergrößert sich der Abstand zwischen Brustwand und Herz. Dadurch wird das Herz mit einer niedrigeren Strahlendosis als bisher belastet. Durch diese verringerte Dosis lässt sich das Risiko von Herzerkrankungen als Spätfolge der Strahlentherapie noch weiter reduzieren“, erklärt Chefarzt PD Dr. Jürgen Füller.

Schon in einer sehr frühen Behandlungsphase trainiert die Patientin nach ärztlicher Anweisung die tiefe Einatmung. Schafft sie es, den Atem für ca. 20 Sekunden anzuhalten, werden eine Computertomographie in Ruheatmung und eine in „tiefer Inspiration“ durchgeführt. Der Arzt zeichnet in beiden Computertomographien das zu bestrahlende Tumor-Volumen sowie das Herz der Patientin ein. Ein Medizinphysikexperte berechnet daraufhin zwei Bestrahlungspläne: Einen für die Ruheatmung und einen für die tiefe Einatmung. „Diese beiden Pläne werden nun gemeinsam von Arzt und Medizinphysiker kritisch miteinander verglichen. Hierbei stellen wir fest, ob durch die Bestrahlung bei tiefer Einatmung eine geringere Dosis am Herzen erreicht wird. Ist dies der Fall, wird die Patientin mit ihrer Zustimmung in tiefer Einatmung bestrahlt. Gesundes Gewebe wird so geschont“, erklärt Chefarzt Dr. Füller.

Für die Bestrahlung selbst wird mit Hilfe des 3D-Oberflächenscanners die exakte Position der Patientin im Bezug zur vorher aufgenommenen Referenzposition überwacht. Die medizinisch-technischen Assistenten geben von außen Anweisungen, wann eingeatmet werden soll und wie lange die Luft angehalten werden muss.

„Sollte es unsere Patientin einmal nicht schaffen, die Luft lange genug anzuhalten oder sich anderweitig bewegen, registriert unser Überwachungssystem das sofort und unterbricht die Behandlung, bis sich die Patientin wieder in der richtigen Atemlage oder Position befindet. Die Überwachung erfolgt dabei mittels eines Lichtmusters und ganz ohne Strahlung, das heißt, ohne zusätzliche Belastung der Patientin“, weiß Dr. Füller.

Die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie im SRH Zentralklinikum Suhl sind die ersten in Thüringen, die die Behandlungskombination der tiefen Inspiration mit der Erfassung per Oberflächenscanner kombiniert.

Leider ist das Verfahren nicht für alle Patientinnen gleichermaßen geeignet. Es ist vor allem bei Patientinnen mit linksseitigem Karzinom, die nicht adipös und unter 60 Jahren alt oder in gutem Gesundheitszustand sind, gut anwendbar. Generell ist das Risiko einer Herzerkrankung bedingt durch eine Strahlentherapie schon heute sehr gering. Durch die neue Technik verringert man es noch weiter.

Quelle: SRH Zentralklinikum Suhl GmbH; Archivfoto: Thomas Dreger

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