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Aktueller Laubholzeinschlag entlastet den Holzmarkt weiter
ThüringenForst setzt bei der Holzernte jetzt verstärkt auf Buche, Eiche & Co. Der Kampf gegen den Fichtenborkenkäfer geht im Frühjahr 2019 unvermindert weiter
Erfurt (hs). Während die Landwirte in Thüringen die Erntesaison 2018 absehbar abschließen, geht es im Wald jetzt richtig rund: ThüringenForst wird in der aktuellen Laubholzernte, die bis Ende März des nächsten Jahres andauert, planmäßig rund 350.000 Festmeter Holz einschlagen und damit das Niveau des Vorjahres anstreben. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen bei der derzeitigen Schadsituation in den Fichtenbeständen des Freistaats. Vollständig eingestellt ist zwar die Ernte von Fichtenfrischholz, da der Fichtenholzmarkt von Sturm- wie auch Borkenkäferholz überschwemmt ist. Aber der Kampf gegen das gefährlichste heimische Forstinsekt, der sog. Buchdrucker, wird im Frühjahr 2019 unvermindert fortgesetzt. Der Schädling ist über die Wintermonate inaktiv. Ziel ist es, die Population vor dem ersten Schwarmflug des Käfers, voraussichtlich im Mai 2019, deutlich abzusenken.
Stürme, Dürre und Schädlinge haben den heimischen Wäldern arg zugesetzt
Die Winterstürme 2017/18, der trocken-heiße Witterungsverlauf 2018 und als Folgeschädling der Borkenkäfer haben die Forstwirtschaft in Thüringen maßgeblich beeinträchtigt. „ThüringenForst, mit 200.000 Hektar größter Waldbesitzer im Freistaat, ist hiervon besonders betroffen – gleichzeitig muss die Jahrhundertaufgabe des Waldumbaus hin zu klimastabilen Wäldern genauso hartnäckig fortgeführt werden, wie die vielfältigen Ökosystemleistungen des Waldes für die Gesellschaft erhalten bleiben müssen. Dazu braucht es stabile finanzwirtschaftliche Verhältnisse“, so Jörn Ripken, ThüringenForst-Vorstand. Die Landesforstanstalt setzt deshalb auf eine gute Laubholzsaison 2018/19. Im Gegensatz zum übersättigten Fichtenholzmarkt sind hier die Abnehmer aufnahmefähig, die Holzpreise relativ stabil.
Wetterwunsch der Grünröcke: Zuerst Frost, dann Schnee
Während die Laubholzernte vorwiegend motormanuell, also händisch durch Forstwirte ausgeführt wird, erfolgt die Rückung des gefällten Holzes aus dem Bestand zur Waldstraße mittels großer Forstmaschinen. Deshalb spielt die Witterung der nächsten Monate für Förster und Waldbesitzer eine entscheidende Rolle. Milde, regenreiche Winter lassen Waldböden weich werden, die schweren Forstmaschinen, die nur auf gekennzeichneten Rückegassen fahren dürfen, richten dann zu große Schäden an. Aus Bodenschutzgründen wird die Rückung des Laubholzes dann abgebrochen oder es werden teure Ersatzverfahren wie die Seilkran- oder, bei schwächerem Holz, die Pferderückung gewählt.
Aus Qualitätsgründen wird Laubholz stets im Winter geerntet
Aus guten Gründen wird das Laubholz – im Freistaat macht es knapp 40 Prozent des Waldbestandes aus – von Oktober bis Ende April gefällt. Denn in diesem Zeitraum sind die Stämme trockener und damit weniger pilzanfällig als im Sommer, „wenn der Saft drin ist“. Damit ist das Holz hochwertiger und kann mit einem Anteil von ca. 50 Prozent als Stammholz an die Säge- und Furnierwerke geliefert werden. Die andere Mengenhälfte des geernteten, in der Regel schwächeren Holzes, wird hingegen der Laubholzindustrie als Hauptrohstoff zur Verfügung gestellt. Diese produziert hieraus insbesondere Zellstoff, Spanplatten und Papier, Textilien, aber auch Paletten. Die wertvollsten Stämme finden schließlich den Weg zur 28. Thüringer Laub- und Nadelholzsubmission in Erfurt-Egstedt, die im Januar 2019 durch die Landesforstanstalt durchgeführt wird. Die „Sahnestückchen“ werden dort einer internationalen Käuferschar zum Kauf angeboten.