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Auf die Binnennachfrage kommt es an

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Ergebnisse der Konjunkturumfrage Herbst 2018 der Industrie- und Handelskammer Südthüringen

Suhl. Die Aufwärtsentwicklung der Südthüringer Wirtschaft setzt sich fort. In einer bereits seit vier Jahren andauernden Rallye erreicht der Konjunkturklimaindikator der Industrie- und Handelskammer Südthüringen als Stimmungsbarometer einen neuen historischen Höchststand. Fast alle Branchen melden Zugewinne. Nur in der Industrie können etliche Unternehmen den neuerlichen Stimmungsaufschwung nicht mittragen. Dies sind die Hauptergebnisse der Konjunkturumfrage Herbst 2018, die die IHK unter 1.000 Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat.

Derzeit bewerten 56 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut und 37 Prozent als saisonüblich bzw. befriedigend. Im Ausblick auf die kommenden Monate gehen 21 Prozent von einer weiteren Verbesserung der Geschäfte aus. Weitere 66 Prozent erwarten keine Veränderung. Der Konjunkturklimaindikator als geometrisches Mittel der Lage- und Erwartungsbeurteilungen der Unternehmen erreicht 126,7 Punkte, 3 Punkte mehr im Vergleich zur letzten Umfrage im Frühsommer 2018. Der Indikator steigt in allen Branchen mit Ausnahme der Industrie.

WLTP bremst Automobilzulieferer
„Seit dem 1. September 2018 gilt für alle neuzugelassenen Pkw das weltweit einheitliche Abgasprüfverfahren WLTP. Viele Motoren sind noch nicht WLTP-zertifiziert. Das trifft nicht nur die meisten Automobilhersteller, sondern auch viele Zulieferer aus Südthüringen und anderen Regionen. Die Folgen sind mehr als spürbar: Die Produktion von Fahrzeugen in Deutschland ging im August 2018 um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück, im September 2018 um 24 Prozent. Wir erwarten erst zum Jahresende 2018 eine Normalisierung“, erklärt Dr. Ralf Pieterwas, Hauptgeschäftsführer der IHK Südthüringen.

Während sich die Stimmung in der Glasindustrie verbesserte und in der Metallindustrie und Optoelektronik nahezu unverändert blieb, verschlechterte sie sich im Maschinenbau, vor allem aber im Bereich der Kunststoffhersteller. In der Folge sinkt der Konjunkturklimaindikator der Industrie um 7 Punkte. Mit 127,7 Punkten ist er jedoch weiterhin überdurchschnittlich hoch. 41 Prozent der Industriebetriebe arbeiten vollausgelastet, weitere 35 Prozent sind mindestens mit 80 Prozent ausgelastet. Der Auftragsvorlauf ist weiterhin hoch: 85 Prozent der Unternehmen sind für mehrere Monate mit dem Abarbeiten der aktuell vorliegenden Aufträge voll beschäftigt.

Überragende konjunkturelle Stimmung im Dienstleistungsbereich
Der Stimmungsaufschwung der Gesamtwirtschaft wird mithin von den anderen Branchen getragen. Vor allem Dienstleister, insbesondere freiberufliche und technische Dienstleister, Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie Informations- und Kommunikationsdienstleister, die Unternehmen des Baugewerbes im Gewerbe- und Wohnungsbau und das Gastgewerbe melden phantastische Stimmungswerte. Auch im Handel und im Verkehrsgewerbe ist die Geschäftslage in den meisten Unternehmen überragend gut.

Für die kommenden Monate zeigen die Unternehmen eine sehr hohe Investitionsneigung. 82 Prozent planen Investitionen, davon 26 Prozent mit steigendem Gradienten. Insbesondere in der Industrie und im Gastgewerbe sind Investitionen geplant. Beide Branchen fokussieren neben Ersatzbeschaffungen auf Rationalisierungsinvestitionen. Häufig werden außerdem auch Innovations- und Erweiterungsinvestitionen genannt. In den anderen Branchen dominiert das Ersatzmotiv.

„39 Prozent der Industriebetriebe und 37 Prozent der Gastwirte streben in den kommenden Monaten Rationalisierungsmaßnahmen an. Die Unternehmen reagieren hiermit auf Veränderungen in der Kostenstruktur. Steigende Kosten für Vorleistungen wie Energie, Rohstoffe und Nahrungsmittel machen Veränderungen im Betriebsablauf erforderlich, um weiterhin ordentliche Gewinne zu erzielen. Die zunehmenden Fachkräfteengpässe fördern außerdem Automatisierungsbestrebungen, die insbesondere in der Industrie wirksam werden“, so Dr. Pieterwas.

Fachkräftemangel bleibt größtes Unternehmensrisiko
In der Personalgewinnung liegt weiterhin für die meisten Unternehmen das Hauptrisiko für die wirtschaftliche Entwicklung. Zwar bleiben die Beschäftigungserwartungen expansiv. Allerdings erwarten inzwischen 72 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten, wenn im Zuge der natürlichen Fluktuation Stellen frei bleiben oder sich neue Stellen nicht besetzen lassen. Gegenwärtig rechnen 12 Prozent der Unternehmen mit einer wachsenden Zahl an Mitarbeitern, 9 Prozent gehen von einer rückläufigen Zahl aus.

Weitere Risiken finden sich im Kostenbereich. Die weitere Entwicklung der Personalkosten wird von 54 Prozent der Unternehmen als Risiko benannt. Gegenüber vorherigen Umfragen haben außerdem Risiken aus den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise an Bedeutung gewonnen. Speziell in der Industrie, im Handel und in der Dienstleistungswirtschaft wird zudem die Entwicklung der Inlandsnachfrage als Risiko klassifiziert.

„In Südthüringen trägt die Inlandsnachfrage stets die Konjunktur. Auch in Deutschland kommen angesichts des rauer werdenden weltwirtschaftlichen Klimas die größten Wachstumsbeiträge wieder aus dem Inland. Wenn das so bleibt und uns außerdem größere Verwerfungen der Weltwirtschaft erspart bleiben, wird sich der aktuelle Aufschwung auch weiterhin fortsetzen“, resümiert Dr. Pieterwas.

Zur Information:
Zur IHK Südthüringen gehören 28.500 Mitgliedsunternehmen. Den branchenmäßig größten Anteil stellen die 11.857 Dienstleister mit 54.200 Beschäftigten, gefolgt von 7.200 Handelsunternehmen mit 15.750 Beschäftigten. Zur Industrie gehören 2.500 Unternehmen mit 44.650 Beschäftigten.

Quelle: IHK Südthüringen

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