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Doppel-Jubiläumsjahr für das Suhler Klinikum – Teil 1

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Suhl. Kranke und pflegebedürftige Menschen gut versorgen, hat in Suhl eine mehr als 500jährige Tradition. Eines der fünf großen Krankenhäuser des Freistaats hat seine Heimstatt hier in Suhl. In diesem Jahr begeht es gleich ein doppeltes Jubiläum: 125 Jahre städtisches Krankenhaus Suhl, 20 Jahre Zugehörigkeit zur gemeinnützigen SRH. Hier ein kurzer Abriss über 500 Jahre Krankenversorgung in Suhl:

Chronist Dr. Ferdinand Werther schreibt 1846 rückblickend: „Suhl hatte in jener Zeit städtische Armen- und Kranken-Aufnahme- und Verpflegungs-Anstalten, die wahrhaft großartig waren.“ * So sei seit 1517 ein Armenhaus bei Suhl Neuendorf nachgewiesen. Im Jahre 1687 sei dieses Armenhaus ausgebaut, 1771/72 dank der Hilfe der Suhler Schützen-Companie restauriert und zum Waisenhaus erweitert worden. Parallel existierten ab dem 16. Jahrhundert zwei Krankenhäuser. Das erste städtische Krankenhaus indes sollte vor genau 125 Jahren – im Jahr 1893 – eingeweiht werden. Um nach dem Stand der Wissenschaft und Technik zu bauen, hatten die Ratsherren eigens eine Baukommission eingerichtet, die sich Krankenhäuser in ganz Thüringen anschaute.

Mit dem Wachstum der Stadt Suhl und der Region konnte das städtische Krankenhaus nicht mehr Schritt halten und auch die Nachbarstädte mussten in Sachen Krankenversorgung aufstocken. Aus diesem Grund wurde in den 1920er Jahren darüber nachgedacht, ein Bezirkskrankenhaus zwischen Suhl und Zella-Mehlis zu errichten, das vor allem das Gebiet bis Schwarza und Oberhof, aber auch Schleusingen mit versorgen sollte. Da dieses Vorhaben scheiterte, wurde das vorhandene Krankenhaus sukzessive erweitert und modernisiert. Mit 120 Betten war es bis Ende der 70er Jahre Kreiskrankenhaus.

Schon ab 1959 indes lagen die Pläne für den Bau eines großen Krankenhauses am Döllberg vor. Zur Realisierung schritt das Projekt ab 1972. Ab 1979 konnte das Bezirkskrankenhaus bezogen werden. 745 Betten (in modernen Vierbettzimmern) standen hier zur Verfügung, die Behandlung sollte auf universitärem Niveau erfolgen. Schon damals waren beispielsweise die Versorgung Frühgeborener auf dem Gelände des neuen Bezirkskrankenhauses ansässig, ebenso eine Hautklinik und Augenklinik. Später kamen die Poliklinik, die Strahlenklinik, die Pathologie, die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, die Nuklearmedizin und die Krankenpflegeschule auf dem Gelände hinzu.

Nach der friedlichen Revolution wurde das Bezirkskrankenhaus Ende 1990 in die Trägerschaft des Freistaats überführt. Bereits acht Jahre später wurde es an die gemeinnützige SRH – ausgeschrieben: Stiftung Rehabilitation Heidelberg – verkauft. Im Zuge des Trägerwechsels wurde das alte Bettenhaus zurückgebaut und der charakteristische Neubau an der Schleusinger Straße mit 585 Planbetten errichtet. Das Funktionsgebäude wurde umgebaut und umstrukturiert.

In den vergangenen 20 Jahren SRH hat sich viel getan im Suhler Klinikum. Der gemein-nützige private Klinikbetreiber hat in dieser Zeit alleine in Bau und Medizintechnik rund 185 Millionen Euro investiert. Aufgrund der dualen Finanzierung des Gesundheitssystems müsste dafür der Freistaat vollumfänglich aufkommen, er hat allerdings weniger als 50 Prozent der Summe beigesteuert. Der Rest stammt aus Eigenmitteln des gemeinnützigen Klinikums und ist wirklich gut angelegtes Geld! Zuletzt hatte sich das Klinikum von außen eine moderne wärmedämmende Fassade übergeworfen, die optisch den Bogen zwischen der medizinischen Tradition des Bezirkskrankenhauses und dem modernen Neubau spannt.

(Fortsetzung mit Teil 2 demnächst auf dieser Seite)

* S. 175 Sieben Bücher der Chronik der Stadt Suhl in der gefürsteten Grafschaft Henneberg
Autor / Hrsg.: Werther, Ferdinand ; Werther, Ferdinand
Verlagsort: Suhl | Erscheinungs-jahr: 1846 | Verlag: Manitius

BILDTEXT
Altes Krankenhaus 1900.
Foto: Suhler Stadtarchiv
Quelle Text: SRH Zentralklinikum Suhl

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