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ThüringenForst wirbt um Eichensaatgut

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Die diesjährig reiche Eichenmast lässt ThüringenForst eine ungewöhnliche Idee aufgreifen: Schulkinder werden für das Sammeln von Eicheln geworben und finanziell entlohnt

Erfurt (hs). Durch die Winterstürme verursacht, entstanden im ersten Halbjahr 2018 im Thüringer Staatswald insgesamt rund 400 Hektar Kahlflächen. Diese sollen vorwiegend mit Laubbaumarten, zuvorderst der trockenheitsrobusten Eiche aufgeforstet werden. Da passt es den Grünröcken gut, dass die heimischen Eichen in diesem Jahr mit einer Vollmast glänzen. Doch die eigenen Arbeitskräfte reichen für die zeitintensive Saatguternte nicht aus. Deshalb greift ThüringenForst zu einer ungewöhnlichen Idee: Schulklassen sollen gewonnen werden, um das Ziel von zehn Tonnen Eichensaatgut in den nächsten zwei Monaten zu realisieren.

50 kg Eicheln pro Tag und Person sind möglich

„Ein Kilogramm Saatgut enthält im Mittel 200 Eicheln der Stiel- und Traubeneiche. Hieraus können etwa 100 Pflanzen gezogen werden“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Er ist sich sicher, dass es genügend interessierte Schulklassen im Freistaat gibt, die gerne ihre Klassenkasse etwas aufstocken wollen – mit einem Besuch in eichenreichen Laubwäldern und etwas Arbeit im Grünen. Deshalb zahlen die 24 Thüringer Forstämter ab sofort an fleißige Schülerinnen und Schüler bis zu 2 €/Kilogramm Sammellohn für frisches und vorsortiertes Eichensaatgut. Wobei vorsortiert nur bedeutet, dass die Eicheln von Laub und Ästchen befreit und nicht verdorben sind. Und Gebhardt macht den Schulklassen noch ein weiteres Angebot: Unter der Anleitung von Forstwirten und Forstwirtschaftsmeistern können Eicheln auch in anerkannten Saatgutbeständen gesammelt werden. Ein Angebot welches für Schulklassen interessant ist, in dessen Nähe derartige Saatgutbestände vorhanden sind. Auskunft geben auch hier gern alle Thüringer Forstämter.

Das gesammelte Saatgut wird in der staatlichen Forstbaumschule gezogen

Die fleißigen Helfer können sicher sein, dass ihr gesammeltes Saatgut auch tatsächlich in spätestens drei Jahren in Thüringens Wälder gepflanzt wird. Denn es wird in der staatseigenen Forstbaumschule Breitenworbis gezogen. Diese hat sich allein im Herbst 2018 auf die Anzucht von drei Tonnen Eicheln vorbereitet. Wird durch die Schülerinnen und Schüler mehr Eichensaatgut angeliefert, erfolgt die Einlagerung der Eicheln: Diese können bis zwei Jahre gelagert werden. So oder so – die Sammelfreude Thüringer Schulklassen würde den heimischen Wäldern zum Vorteil gereichen.

Titelbild: Objekt der forstlichen Begierde: Eicheln, egal, ob von der Traubeneiche (wie abgebildet) oder der Stieleiche. Derzeit hängen die Laubwälder des Freistaats voll davon.
Quelle: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann; Foto: Andreas Knoll

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