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Verbrennt die Sommerhitze das Saatgut an unseren Waldbäumen?

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Trotz eifrigem Blühgeschehen vieler Waldbäume im Frühjahr sorgen sich die Forstexperten wegen der anhaltenden Trockenheit und der Hitze um die diesjährige Saatguternte

Erfurt (hs). Ein eifriges Blühgeschehen im Frühjahr hatte Förster und Waldbesitzer hoffen lassen, in diesem Jahr bei Eiche, Buche, Fichte & Co. eine reiche Saatguternte eintragen zu können. Die nunmehr langanhaltende Hitzewelle und die damit verbundene Trockenheit dämpft jetzt die Erwartungen. Während einige Waldbäume scheinbar unbeeindruckt von der Witterung einen erfreulichen Fruchtbehang zeigen, bleiben etwa die Buche oder die Hainbuche hinter den Erwartungen zurück. Die Eiche lässt zwar viel, aber bislang leidlich kleine Eicheln in den Kronen erkennen. Jährlich erntet ThüringenForst zwischen 10 und 50 Tonnen Saatgut zur weitgehenden Selbstversorgung. Das Saatgut wird größtenteils in der betriebseigenen Forstbaumschule Breitenworbis angezogen und die Sämlinge den 24 Thüringer Forstämtern zur Verfügung gestellt. Deren Pflanzenbedarf ist durch die von Stürmen und Borkenkäferfraß entstandenen Kahlflächen in den nächsten Jahren hoch.

Fichte und Weiß-Tanne gut, Douglasie durchschnittlich, Lärche mäßig

„Die Ernteprognosen sind weiterhin erfreulich, aber nicht herausragend. Die heiß-trockene Sommerwitterung lässt erkennen, wo Saatgutbestände noch Bodenwasserreserven schöpfen konnten und wo nicht“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Während Fichte und Weiß-Tanne den Saatgutexperten in diesem Jahr viel Freude machen, zeigen Bergahorn, Kiefer, Buche und Douglasie durchschnittliche Erträge. Die Lärche wird nur geringen Ertrag bringen, ebenso die Hainbuche, die viele unbrauchbare Hohlkörner ausgebildet hat. Die Eiche hingegen zeigt eine reichhaltige Fruchtbildung, die an eine Vollmast heranreicht. Allerdings sind die Eicheln in manchen Beständen auffallend klein – auch eine Folge der anhaltend trockenen Witterung.

Nicht jeder Waldbestand kann zertifiziertes Saatgut liefern

Nicht in jedem Waldbestand kann forstlich anerkanntes Saatgut geerntet werden. ThüringenForst verfügt über ein Netz von Saatgutbeständen, die sich durch hervorragende Vitalität und gute Wuchsform auszeichnen. Diese werden von Frühjahr bis Herbst durch Zapfenpflücker abgeerntet. Begonnen wird mit Ulme und Vogel-Kirsche im Frühsommer, den Abschluss bilden Fichte und Buche im Spätherbst. Auf 560 Hektar will ThüringenForst in diesem Jahr über eine halbe Million junge Laub- und Nadelbäume setzen. Mit 340.000 Setzlingen dominiert die Rotbuche, gefolgt von 45.000 Eichen und 25.000 Weiß-Tannen. Schwerpunkte der Pflanzungen sind die durch die Winterstürme verursachten Kahlflächen in den Wäldern des Freistaats.

Um die Eichenmast in diesem Jahr möglichst flächig auszunutzen, sieht ThüringenForst vor, im Herbst fleißige Schülerinnen und Schülern mit bis zu 2 €/kg für gesammeltes Eichensaatgut zu belohnen.

Titelbild: Nicht nur Eichen, auch Fichten tragen reichlich Zapfen. Inwieweit das Saatgut durch Förster und Waldbesitzer genutzt werden kann, entscheidet auch der Witterungsverlauf der nächsten Wochen.
Quelle/Foto: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann

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