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Die Sammelleidenschaft brachte ein besonderes Museum hervor
INTERVIEW MIT MUSEUMS-INHABER VOLKER LAPP
Benshausen. Das Lapp-Museum in Benshausen blickt 2019 auf sein 20-jähriges Bestehen. Was 1999 als historischer Exkurs in das hiesige Handwerk, Kleingewerbe und die Landwirtschaft begann, hat sich mittlerweile zu einer Zeitreise in fast alle Lebensbereiche früherer Generationen entwickelt. Wie es zu dieser Themenvielfalt kam, darüber waren wir im Gespräch mit Museums-Inhaber Volker Lapp, der in Stuttgart wohnt und dessen Vorfahren aus Benshausen stammen.
Herr Lapp, was sind denn die ältesten Schaustücke, die in Ihrem Museum zu sehen sind?
Volker Lapp: Gleich mehrere Exponate stammen vom Ende des 18. Jahrhunderts. Dazu gehören eine Feuerwehrspritze aus England von 1793 und eine Reisetruhe von 1795. Reich an Jahren sind auch eine Kartoffelwaschmaschine von 1886 und die Schusternähmaschine meines Urgroßvaters von 1890. Schon diese kleine Auswahl zeigt, welch zeitliche, regionale und thematische Dimension die Schau hat.
Wie kam es zu dieser ungeahnten Themenvielfalt, mit der Ihr Museum heute aufwartet?
Schon kurz nach Eröffnung meines privat geführten Museums bekam ich Alltagsgegenstände und gewerbliche Utensilien aus früheren Zeiten von überall her als Exponate bereitgestellt. Zusammen mit meinen eigenen Flohmarkt-Funden wuchs der Museumsbestand zu dieser besonderen Präsentation.
Für Sie ist die persönliche Sammelleidenschaft also beileibe kein Selbstzweck…
Das Leben unserer Vorfahren lässt sich kaum anschaulicher nachvollziehen als anhand ihrer Gebrauchsgegenstände für Haus, Hof und Arbeit. Darum finde ich es sehr wichtig, diese Zeitzeugnisse und Kulturgüter der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und für künftige Generationen zu erhalten.
Geben Sie uns doch bitte noch einen kleinen Einblick in Ihr Museum!
Das Lapp-Museum befindet sich Am Paßberg 7. Hier hatten meine Vorfahren im 20. Jahrhundert eine Werkzeug-, Druckstift- und Kleingeräteproduktion. Nach der Wende sanierte ich das gesamte Areal inklusive des denkmalgeschützten Gehöfts aufwendig. In dem Gehöft richtete ich das Museum ein. Der imposante Gewölbekeller beherbergt alte Öfen, Tresore, Badeinrichtungen und Brau-Utensilien. In der alten Scheune sind historische Exponate zu Landwirtschaft, Handwerk und häuslichen Bräuchen früherer Zeiten ausgestellt. Und in einer zweiten Scheune, die ich 2001 gebaut habe, sind Oldtimer, Spielzeug, Puppen, Trachten, Porzellan, Hausrat, Radios und Feuerwehrautos zu sehen.
Interview: Steffi Seidel
Das Lapp-Museum in Benshausen kann jeden 2. Samstag im Monat von 14 bis 16 Uhr oder nach telefonischer Voranmeldung unter 036843 / 71070 besichtigt werden.