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Informationen zum Stadtwald Hildburghausen

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Hildburghausen. Wie Kerstin Heß, Sprecherin der Stadtverwaltung Hildburghausen, mitteilt, informierte der Revierförster Christoph Henneberger bei der diesjährigen Waldbegehung am vergangenen Wochenende über den Stadtwald Hildburghausen. Er gab einen Rückblick und einen Ausblick über die Entwicklung des Stadtwaldes. Bürgermeister Holger Obst, Stadträte und interessierte Bürger nahmen an der Begehung teil.

Der Stadtwald ist seit 1324 Eigentum der Stadt Hildburghausen. Zwischen 1952 und 1990 war der Stadtwald enteignet. Im Jahr 1992 wurde der Stadt Hildburghausen ihr Wald zurück übertragen. Der Stadtwald hatte 1992 eine Größe von 1.660 Hektar und setzte sich aus den Flächen der Stadt Hildburghausen mit 895 Hektar, der Gemeinde Häselrieth mit 625 Hektar, der Gemeinde Wallrabs mit 39 Hektar und der Gemeinde Birkenfeld mit 101 Hektar zusammen. Mit der Gebietsreform in Thüringen im Jahr 1994 vergrößerte sich der Waldbesitz der Stadt Hildburghausen durch den Wald der Gemeinden Bürden (189 Hektar), Gerhardtsgereuth (125 Hektar), Ebenhards (109 Hektar), Pfersdorf (80 Hektar) und Leimrieth (41 Hektar) auf 2.204 Hektar Gesamtfläche.

Im Jahr 1999 beschloss der Stadtrat der Stadt Hildburghausen mittel- und langfristige Sachziele für den Stadtwald mit einer Bindungsfrist bis 2040. Das beschlossene Programm für den Waldumbau des Stadtwaldes hat eine Laufzeit bis 2080.

„Naturnaher Wirtschaftswald“

  • Naturnahe Waldwirtschaft im Stadtwald Hildburghausen steht für:
  • generellen Biozid Verzicht
  • Kahlschlagfreie Holzernte
  • Dem Wald angepasste Arbeitsmaschinen und Bewirtschaftungsmethoden
  • Waldumbau zur Schaffung und Entwicklung stabiler, gesunder Mischwälder mit großer Höhen- und Durchmesservarianz der Waldbäume
  • Die Reproduktion der Waldbäume erfolgt vorrangig durch Naturverjüngung
  • Das im Wald vorkommende Schalenwild beeinflusst die Verjüngung nicht.

Besonderheiten im Stadtwald

Der Stadtwald Hildburghausen ist Bürgerwald der Einwohner der Stadt und der eingemeindeten Dörfer. Der Stadtwald steht für umfassende Nachhaltigkeit im Sinne der Versorgung mit Holz und Wasser, des Boden- und Klimaschutz sowie der Erholung.

Waldumbau

Der Stadtwald Hildburghausen wird ab dem Jahr 1995 durch intensiven (Waldsaat, Pflanzung) und extensiven (Naturverjüngung) Waldumbau in der Baumartenzusammensetzung bewusst verändert. Im Jahr 1995 war der Stadtwald auf einer Fläche von 160 Hektar (7 % der Gesamtfläche) gesichert verjüngt. Aktuell beträgt die gesicherte Verjüngungsfläche des Stadtwald 1.151 Hektar (52 Prozent der Gesamtfläche). Davon sind bereits 416 Hektar (36 Prozent der Gesamtfläche) mit Laubbäumen wie Rotbuche 16 %, Eiche 4%, Hartholz 9% und Weichholz 7% verjüngt.

Bodenschutz

Der Boden ist das einzige Produktionsmittel im Wald. Kahlschlagwirtschaft, Streunutzung und monotoner Altersklassenwald bestehend aus flachwurzelnder Fichte haben den Waldboden in den vergangen 200 Jahren geschädigt. Niedrige pH-Werte, zerstörte Porensysteme und abnehmende Humusanteile haben die Produktionskraft unseres Waldbodens verringert.

Durch dem Wald angepasste Holzerntetechnik (geringer Bodendruck durch Breitreifen) und Holzerntemethoden (permanente Arbeitsgassen alle 40 Meter) sowie den generellen Verzicht auf den Einsatz von Bioziden ist ein Kompromiss zur Schonung des Waldboden gefunden. Außerhalb der Arbeitsgassen wird der Waldboden von keiner Maschine befahren. Die Porensysteme für den Wasser- und Luftdurchlass werden sich langsam erholen. Die Verjüngung von Bäumen mit tiefreichenden Wurzeln wird die Durchlockerung des Bodens fördern. Waldbäume mit leicht zersetzbaren Laub (Kohlenstoff-Stickstoffverhältnis) verbessern den Aufbau der Humuskomplexe und erhöhen die Nährkraft des Waldbodens.

Themen der Wanderung

Der Gemeindewald Leimrieth und Pfersdorf wurde 1994 mit der Eingemeindung in die Stadt Hildburghausen Teil des Stadtwaldes.

Der mit heutigem Stand rund 44 ha Große Gemeindewald Leimrieth als Teil des Stadtwaldes erstreckt sich über 3 räumlich getrennte Waldgebiete: 1. Stammberg, 2. Totenhof, 3. Hahnenritz.

Der Pfersfdorfer Teil des Stadtwaldes ist ca 80 ha groß und verteilt sich auf 4 größere Waldorte: 1. Eschlau, 2. Hungerberg/Weidigsgrund, 3. Mittelberg, 4. Märzenliete.

Ziel ist im Leimriether sowie im Pfersdorfer Gemeindewald, ebenso wie im Rest des Stadtwaldes der Aufbau und die Pflege artenreicher, naturnaher Mischbestände zur Sicherung eines stabilen, ertragreichen und den sich verändernden Umweltbedingungen angepassten Waldes für folgende Generationen.

In beiden Gemeindewälder, welche ausschließlich auf Carbonat reichem Grundgestein (Muschelkalk bzw. Keuper) stocken, war die Ausgangssituation in einigen Teilen durch Vorhandensein von älteren Laubwaldgesellschaften besser als in den meisten Teilen des übrigen Stadtwaldes. Selbst in den angrenzenden falsch bestockten Nadelholzbeständen ist somit die Überführung mittels Naturverjüngung, um so einen Baumartenwechsel hin zu Standortsheimischen bzw. Standortgerechten Baumarten umzusetzen schon auf größeren Flächen gelungen.

Zusätzlich zum hohen Betriebsrisiko der Fichte, welche auf solchen Standorten weder heimisch noch Standortgerecht ist, kommt es zum Ausfall und zur damit verbunden Zwangsnutzung dieser durch den sich schnell voranschreitenden Klimawandel.

Ein Weiterer Hinweis auf den nötigen Waldumbau solcher Standorte hin zu der potentiell natürlichen Vegetation ist der, mit zunehmenden Alter von Fichten, Anfall immer größerer Anteile minderwertigerem Rundholzes („Rotfaul“). Diese Fäule resultiert zu 80% aus der Tatsache der Bestockung auf Carbonat reichem Grundgestein (Muschelkalk).

Im Einschlag 2017 wurden Nadelhölzer zugunsten von Laubbäumen geerntet, und die Laubholzernte beschränkte sich ausschließlich auf die Entnahme von bedrängenden Bäumen schlechter Qualität, um die Dimensionierung der wertvollen Zuwachsträger weiter zu ermöglichen bzw. zu erhöhen.

Großes Augenmerk wurde auf die Erhaltung des dienenden Unterstandes gelegt um die Qualität der zumeist noch nicht Hiebsreifen Eichen aber auch Ahorne, Kirschen, Linden und sogar Elsbeeren zu sichern.

Weiteres Thema vom Waldbegang war die Veranschaulichung vom Einfluss des Wildes auf Laubholznaturverjüngung. Dies konnte an einigen Beispielen wo Zäune die Naturverjüngung schützten oder noch schützen gut dargestellt werden.

Der Bürgermeister bedankte sich für die Ausführungen bei den beiden Revierförstern.

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