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Hightech-Holz: Stabil, feuerresistent und magnetisch

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Aktuelle Holzforschung eröffnet Holz eine Karriere als Hightech-Rohstoff, etwa als Ersatz für Stahl, Beton und Kunststoffe. Volkswirtschaftliches Potenzial von Forst und Holz im Freistaat durch Nutzungsverzicht im Wald allerdings gefährdet

Erfurt (hs). Holz lässt sich dank intensiver Forschungsarbeit künftig technisch so bearbeiten, dass es stabiler als Metall, witterungsbeständig, schwer entflammbar und sogar magnetisierbar wird. Damit eröffnen sich für den ältesten Baustoff in der Menschheitsgeschichte völlig neue, immer anspruchsvollere Verwendungsmöglichkeiten. So plant ein britisches Konsortium, in London einen 300 Meter hohen, 80 Etagen umfassenden Wohnturm in Holzfachwerkkonstruktion zu errichten. In der Hamburger Hafencity soll das höchste Holzhaus Deutschlands gebaut werden. Damit steigt der Roh-, Bau- und Werkstoff Holz endgültig zum vielseitig verwendbaren Hightech-Werkstoff mit hervorragender Klimabilanz auf. Forstexperten sehen durch den einseitig naturschutzmotivierten Nutzungsverzicht im Staatswald das volkswirtschaftliche Potenzial der Forst- und Holzbranche im Freistaat aber gefährdet.

Weltweite Forschung macht Holz zum Hightech-Werkstoff

Forscher der University of Maryland gelang es, Holz durch eine chemische Behandlung teilweise von Lignin, welches in den Zellwänden eingelagert ist, zu befreien. Wird dieses Holz bei 100° C gepresst, kollabieren die vielen Hohlräume im Holz. Das Holz wird um das Dreifache dichter und verliert rund 80 % an Dicke. Gleichzeitig bleibt das derartig verdichtete Holz sogar unter extrem feuchten Bedingungen stabil und quillt nicht auf. Forscher an der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in Dübendorf haben eine Methode entwickelt, Holz dauerhaft gegen Fäulnis zu schützen. Dazu nutzen sie die natürlichen Inhaltsstoffe eines Pilzes, die dafür sorgen, dass Holz vor dem Angriff von substandzerstörenden Mikroben geschützt wird. Zusätzlich gelang es den Materialforschern, zusammen mit Holzexperten der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, Holz vor Flammen zu schützen. Dazu wird Kalk in die Zellstruktur des Holzes eingebracht und das Holz gleichsam mineralisiert. Auf ähnliche Weise gelang es den Forschern, Eisenoxidnanopartikel in die Holzzellen einzuschleusen. Damit ist Holz magnetisierbar.

Nachfrage nach dem Hightech-Werkstoff wird absehbar steigen

„Es ist unschwer erkennbar, dass die mittelfristige Nachfrage nach dem Roh-, Bau- und Werkstoff Holz steigen wird. Dies wirft die Frage nach der zukünftig ausreichenden Verfügbarkeit des nachhaltig produzierten Hightech-Produktes vor dem Hintergrund weiterer Waldflächenstillegungen im Freistaat auf“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Schon heute zeichnet sich eine Verknappung des Rundholzangebotes für die Thüringer Säge- und Holzindustrie ab – mit erheblichen negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen.

Thüringer Bauordnung endlich zukunftsfähig machen

Gebhardt unterstützt die Bemühungen der Landesregierung, die Thüringer Bauordnung in Bezug auf den Holzbau zukunftsfähig zu machen. Nach wie vor wird der Holzbau im Freistaat in seiner Potenzialentwicklung durch bürokratische Regelungen behindert. Beispielgebend ist dagegen die baden-württembergische Bauordnung. Und dies mit Erfolg: Im „Ländle“ ist die Holzbauquote doppelt so hoch wie im Freistaat.

Quelle/Foto: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann

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