Erfurt (lr). Die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Heike Werner (Die LINKE), und die Beauftrage für die Gleichstellung von Frau und Mann, Katrin Christ-Eisenwinder, informieren über die Zukunftstage Girls’Day bzw. Boys’Day. Die bundesweite Aktion zur Verbesserung der Chancengleichheit und zur Unterstützung der Berufsorientierung von Mädchen und Jungen findet in diesem Jahr am 26. April statt.

Arbeits- und Sozialministerin Heike Werner sagte: „Die Aktionstage sind ein so wichtiger wie notwendiger Beitrag zur geschlechtersensiblen Berufs- und Studienorientierung geworden. Denn eine traditionelle Rollenverteilung ist weiterhin stark verbreitet, die insbesondere zur strukturellen Diskriminierung von Frauen und Mädchen beiträgt. Das gilt nach wie vor im Erwerbsleben, bei dem die Berufswahl entscheidende Weichen stellt. Bei den Löhnen, den Arbeitszeiten sowie der später zu erwartenden Rente kann von Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen leider noch keine Rede sein. Ich ermuntere ausdrücklich zur Teilnahme am diesjährigen Girls’Day und Boys’Day.“

Die Thüringer Gleichstellungsbeauftragte Katrin Christ-Eisenwinder sagte: „Viele Frauen stecken in der Entfaltung ihrer beruflichen Verwirklichung immer noch fest. Das betrifft ihren Anteil an Führungspositionen und bei der Teilzeitbeschäftigung, die geringere Bezahlung oder die Benachteiligung, die entsteht, wenn nur durch sie Aufgaben der Sorgearbeit übernommen werden. Diese Fehlentwicklungen fangen oft bereits mit der Berufswahl von jungen Frauen an.“ Mit Gleichstellungsgesetzen sei Frauen dort zur Gleichstellung zu verhelfen, wo diese in der Realität – aus welchen Gründen auch immer – noch nicht realisiert sei. Das gelte natürlich auch für Männer.

Nach wie vor verlaufe die Wahl der Ausbildung bei Mädchen und Jungen in erheblichem Maße unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten.

„Deshalb findet am 26. April 2018 der diesjährige bundesweite Aktionstag Girls’Day und Boys’Day statt. Jugendliche bekommen die Gelegenheit, Ausbildungsmöglichkeiten und Berufsrichtungen kennen zu lernen, die eben nicht in klassischer Weise ihrem Geschlecht zugeschrieben werden“, so Christ-Eisenwinder weiter. Ziel sei, Mädchen für technisch ausgerichtete Berufe und Jungen für eher sozial ausgerichtete Berufe oder auch Verwaltungsberufe zu interessieren und zu begeistern.

Auch in diesem Jahr wird sich die Gleichstellungsbeauftragte an den Mitmach- und Vorführaktionen des Mädchen- und Jungen-Zukunftstages im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales beteiligen. Vielfältige Aktionen sind hier geplant: Informationsstände, Technikschau, Einstellungsberatungen, verschiedene Informationsstände, Vorführungen und vieles mehr. Mädchen ab Klassenstufe 7 können sich über die Aufgaben des Innenressorts informieren und die Möglichkeiten bei der Polizei, der Feuerwehr und in der Verwaltung kennenlernen. Jungen der Klassenstufe 7 erhalten an diesem Aktionstag zur Berufsorientierung insbesondere Einblick in Verwaltungsberufe, in denen Jungen unterrepräsentiert sind.

Hintergrund:
Die Aktionstage Girls’Day bzw. Boys’Day richten sich an Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klassenstufe. Diese können sich über Berufe und Studienfächer informieren, in denen das jeweils eigene Geschlecht unterrepräsentiert ist. Auf diese Weise ist es ihnen möglich, neue Berufe zu entdecken und die eigenen Fähigkeiten zu testen.
Das Aktionsangebot umfasst Thüringer Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Medien, Bildungseinrichtungen, Organisationen und Vereine sowie Institutionen aus Politik und Verwaltung. Die Einrichtungen können ihre Angebote für Mädchen und Jungen am Aktionstag auf den Webseiten der bundesweiten Koordinierungsstelle eintragen.

Weitere Informationen:
https://www.girls-day.de
https://www.boys-day.de
https://www.thueringen.de/th3/tmik/aktuell/veranstaltungen/88653/index.aspx

Quelle: TMASGFF