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Land unterstützt Fischereibetriebe im Freistaat mit fast 500.000 Euro
Erfurt (lr). Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller, teilte bei der heutigen Sitzung des Landesfischereibeirats mit, dass das Land 2017 elf Fischereibetriebe mit 476.000 Euro unterstützt hat. „Der Großteil der Fördermittel floss in die naturschutzgerechte Teichbewirtschaftung. Die Fischereiunternehmen haben die neue Landesförderung gut angenommen“, so Keller. „Das ist eine positive Entwicklung, denn mit den Mitteln stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe.“
Die Landesförderrichtlinie ist im März 2017 in Kraft getreten und dient der Umsetzung des Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Aus dem EMFF stehen Thüringen für die gesamte Förderperiode bis 2023 insgesamt 4 Mio. Euro zur Verfügung. Diese werden mit ca. 1,3 Mio. Euro Landes- und Bundesmitteln kofinanziert“, so Keller.
Mit dem neuen Förderzweck „Umweltleistungen in der Teichwirtschaft“ unterstützt das Land die Betriebe finanziell, wenn sie Leistungen für eine naturschutzgerechte und nachhaltigen Teichbewirtschaftung erbringen.
„Unsere Förderung trägt zur nachhaltigen Erzeugung Thüringer Fischereierzeugnisse bei. Es handelt sich um qualitativ hochwertige regionale Lebensmittel, die fangfrisch in die Ladentheke kommen. Um mehr Verbraucher darauf aufmerksam zu machen, unterstützen wir die Fischereibetriebe auch bei der Direktvermarktung ihrer Erzeugnisse“, sagte Keller.
Thüringen unterzeichnete im Oktober 2017 zudem einen Rahmenvertrag mit dem Land Brandenburg und dem Institut für Binnenfischerei e. V. Potsdam-Sacrow (IfB), um die Fischereiforschung auf dem Gebiet länderübergreifender Themen zu intensivieren und damit die Ziele der Gemeinsamen Fischereipolitik der Europäischen Union adäquat umsetzen zu können.
Neben der Aquakultur ist die nachhaltige Ausübung der Fischerei in den Flüssen und Seen ein weiterer Schwerpunkt. Im Freistaat wird diese vor allem durch die ca. 22.000 organisierten Mitglieder der Verbände und Vereine der Angelfischerei ausgeübt. Die Angelfischerei trägt durch eine hohe Qualität der Hege wesentlich zur Umsetzung der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der FFH-Richtlinie bei. Die vorgesehenen Forschungsvorhaben werden deshalb auch die Arbeit der Fischereiverbände unterstützen.
Der Fischereisektor im Freistaat Thüringen wird wesentlich von Unternehmen der Aquakultur bestimmt, von denen die meisten Familien- oder Kleinstbetriebe sind. Im Freistaat gibt es 73 Unternehmen, die Fischzucht betreiben, davon 25 Betriebe im Haupterwerb.
Das Land Thüringen erzeugt ca. 831 Tonnen Speisefisch in Aquakultur und liegt auf Rang 8 im bundesweiten Vergleich. Die Hauptfischarten in Thüringen sind dabei Regenbogenforellen und Karpfen.
Aufgabe des Landesfischereibeirates ist es, das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft als oberste Fischereibehörde in grundsätzlichen Fragen der Fischerei zu beraten und diese mit den dort vertretenen Interessengruppen zu diskutieren. Die Sitzungen des Landesfischereibeirates werden mindestens einmal im Jahr einberufen.