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Wald auf Lössböden in Thüringen selten

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Löss ist der „Boden des Jahres 2021“. In der NordostHälfte Thüringens weit verbreitet, spielt er als ertragreicher Waldstandort dennoch kaum eine Rolle. Denn wo Löss ist, ist in aller Regel Landwirtschaft.

Erfurt. Das Kuratorium „Boden des Jahres“ hat noch im vergangenen Dezember den „Boden des Jahres 2021“ vorgestellt: Den Lössboden. Dieser folgt dem Wattboden als letztjähriger Finalisten. Löss ist ein porenreiches Bodenmaterial, feiner als Sand und fast puderartig, dass die Eigenschaften vieler heimischer Bodenarten positiv beeinflusst. In der NordostHälfte des Freistaats sind seine Ablagerungen sogar so mächtig, dass er charakteristische Lössböden bilden konnte. Gleichwohl finden sich nur rund 6 % der heimischen Wälder auf diesen Standorten. Ursächlich ist die hohe Ertragskraft der Lössböden bei landwirtschaftlicher Nutzung. Wo Lössboden auftrat, wurde er schon früh ackerbaulich genutzt.

Lössböden sind ackerbaulich sehr ertragreiche Standorte

Löss wurde unter kaltzeitlichen, trockenen Klimabedingungen vor rund 115.000 bis 13.000 Jahren im späten Pleistozän gebildet. Eis und Frost zerkleinerten Fels und Gesteinsmassen zu Gesteinsmehl, welches der Wind in die eisfreien Steppen davontrug. Abgelagert wurde es auf der windabgewandten Seite u. a. der deutschen Mittelgebirge. So kam es auch zu größeren Lössablagerungen zwischen Harz und Thüringer Wald und dem sächsischthüringischen Hügelland bis Leipzig. Dieser Vorgang wiederholte sich mit jeder Eiszeit, so dass ältere und jüngere Lösse bis heute geschichtet übereinanderliegen. Das porenreiche, schluffige Material hat nicht nur ein sehr hohes Wasserspeichervermögen, das Wasser ist auch in pflanzenverfügbarer Form gespeichert. Nach ihrem Nährstoffgehalt gehören Lösse zu den reicheren Standorten. Lössboden sind deshalb nicht nur gute Wald, sondern vor allem auch ackerbaulich sehr ertragreiche Standorte.

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Lössböden können durch Waldbestockung geschützt werden

„Auf Standorten mit Lössböden ergeben sich aus waldbaulicher Sicht viele Möglichkeiten. Edellaubholzreiche Buchenbestände erreichen dort eine ausgezeichnete Vitalität bei hoher Klimaresilienz“, so Volker Gebhardt, ThüringenForstVorstand. Aber diese Wälder haben noch eine weitere wichtige Funktion: Sie schützen die Lössböden wirksam vor Erosion, etwa durch Wind oder Wasser. „Gerade in den zurückliegenden Dürrejahren konnte man vielerorts beobachten, wie der Wind bei der landwirtschaftlichen Bearbeitung dieser Böden enorme Feinmengen, oft in riesigen Staubwolken, wegtransportierte“, so Gebhardt weiter: „Lössböden sind zudem sehr befahrungsempfindlich, weshalb Waldbewirtschafter auf Lössböden häufig auf das bodenschonende Rückepferd zurückgreifen“.

Baum, Boden und Klimawandel

Für Grünröcke ist, neben der Wahl „Baum des Jahres“, die Wahl „Boden des Jahres“ ein wichtiges Ereignis. Beide Auszeichnungen dienen dazu, die öffentliche Wahrnehmung auf natürliche Ressourcen und ihre Vielfältigkeit zu lenken. In der Forstwissenschaft, wie auch der Forstpraxis ist die geeignete Kombination von Baum und Bodenarten eine der wichtigsten standörtlichen Fragestellungen. Dies gilt umso mehr im Kontext des Klimawandels und seinen Folgen für die Wälder und die Böden.

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Text: ThüringenForst; Foto: R. Süß

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