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Interview mit Max Raabe

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Max Raabes simples Glücksrezept hätte auch das Zeug zu einem Liedtitel ganz in seinem typischen Stil

Suhl. Max Raabe & Palast Orchester sind auf den Bühnen der Welt zu Hause. In Deutschland und ganz Europa, in Japan und den USA: Überall haben sie ihre Fans und werden für ihre Lieder im perfekten Sound der 20er und 30er Jahre gefeiert. Neue Konzertreisen in Deutschland, Skandinavien und den USA konnten seit März 2020 coronabedingt nicht wie geplant hinzukommen.

Nun blicken Max Raabe & Palast Orchester optimistisch auf die nächsten Monate, wo am 18. Oktober auch ein Gastspiel hier im CCS mit ihrem aktuellen Programm „Guten Tag, liebes Glück“ geplant ist. Die NHZ TREFFPUNKT hatte schon jetzt Gelegenheit zum Interview mit dem preisgekrönten Bariton.

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Max Raabe und das Telefon sind ja eine ganz besondere Verbindung! Mit Vergnügen habe ich kürzlich noch einmal ein gemeinsames Interview von 2009 gelesen. Damals hielten Sie Mobiltelefone noch für entbehrlich. Hat sich daran etwas geändert?

Max Raabe: Heute besitze ich natürlich so ein Ding und habe es auch immer dabei. Was mich als leidenschaftlichen Hobbyfotograf so begeistert, sind die tollen Fotos, die man mit dem Mobiltelefon machen kann.

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Man mag es kaum glauben, aber Ihr großer Ohrwurm „Kein Schwein ruft mich an“ wird 2022 schon 30 Jahre jung. Was hatte Sie damals zu diesem Lied bewogen?

Es war 1992 während meiner Studienzeit: Ich kam gerade von einer Vorlesung nach Hause und schaute auf den Anrufbeantworter. Er hatte schon seit Tagen nicht mehr geblinkt und tat es auch jetzt nicht. Ich warf meine Tasche in die Ecke und trällerte plötzlich „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich“. Schon wenig später war das Lied in einem Guss fertig.

Mittlerweile sind diese Liedzeilen ja schon eine Art geflügeltes Wort geworden …

Das stimmt. Ich bin auch jetzt noch sehr froh über den Einfall dieses Liedes. Es ist herrlich, ein so bekanntes Stück im Repertoire zu haben – wie eine Art Erkennungsmelodie. Und es war zugleich der Startschuss für unsere Karriere.

Ein wertvoller Mosaikstein für Sie und das Orchester kam 2019 mit der Aufnahme eines MTV Unplugged-Albums hinzu. Für Musiker, die auch schon die Möglichkeit dazu hatten, kam dies meist einem Ritterschlag gleich. Empfanden Sie es genauso?

Unsere erste Reaktion war eher das Gegenteil. Wir dachten zunächst, das passt ja gar nicht. Auch wenn wir von Hause aus unplugged spielen, sind wir doch keine MTV Unplugged-Künstler. Doch irgendwann kamen wir zu dem Schluss, dass es ja doch passen kann – und zwar wenn man Künstler einlädt, die man bei uns nicht erwartet. Darin lag für uns dann doch ein Reiz an der Sache.

Und welche Künstler sind Ihrem Ruf gefolgt?

Im Spiegelsaal von Clärchens Ballhaus in Berlin, wo an zwei Tagen gedreht wurde, haben wir Herbert Grönemeyer, Lea, Namika, Rapper Samy Deluxe, den finnischen Hardrocker Mr. Lordi und Schauspieler Lars Eidinger begrüßen können.

Und wie war‘s?

Die Konzertaufnahmen sind für uns alle ein wunderbares Erlebnis gewesen. Das Tolle war, dass sich alle Gastkünstler musikalisch auf unseren Planeten begeben haben und dabei trotzdem ihrem jeweiligen Stil treu blieben. Es ist ein sehr schönes Album geworden.

Im Jahr 2020 konnten ja leider keine weiteren Livekonzerte hinzukommen …

Auch wir mussten unsere Deutschland- beziehungsweise Skandinavien-Tour und unsere Open-Air-Konzerte immer wieder verschieben – haben dabei aber unseren Optimismus nicht verloren. Dazu trugen auch unsere treuen Fans bei. Sie haben ihre Konzertkarten behalten und warten geduldig, bis wir wieder auf die Bühne kommen können. Einzig unsere USA-Tournee, die uns an ganz besondere Spielorte geführt hätte, mussten wir komplett absagen. Das war schon bitter.

Mit welchen Liedern haben Sie Ihr aktuelles Tournee-Programm „Guten Tag, liebes Glück“ bestückt?

Wir begeben uns auf eine unterhaltsame Rundreise durch unser großes Repertoire – mit unverwüstlichen Klassikern wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ und Hits der letzten Jahre, darunter „Der perfekte Moment … wird heut verpennt“, „Küssen kann man nicht alleine“ und „Guten Tag, liebes Glück“.

Was bedeutet Glück für Sie?

Da bin ich eigentlich gar nicht so anspruchsvoll. Ich sage immer: Ich bin schon zufrieden, wenn ich zufrieden bin.

Vielen Dank für das Interview und weiterhin alles Gute.

Interview: Steffi Seidel

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