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Kunst ist bunt und vielseitig!

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Davon können sich die Museumsgäste des Hennebergischen Museums Kloster Veßra spätestens seit dem 2. September überzeugen. Seit vergangenem Donnerstag stellt das Museum im „Café am Klostergarten“ und in der „Guten Stube“ Malereien von Menschen mit Handicap aus. Die Motive sind vielfältig: Sommer, Winter, Landschaften oder historische Gebäude, Tiere und Natur – alles, was das Leben bietet, wird künstlerisch verarbeitet. Besonders beeindruckend ist, wie vielfältig die Techniken sind, mit denen diese Bilder gemalt wurden. Mit ihrer Tupftechnik erinnern sie an die impressionistischen Landschaftsmalereien eines Claude ebenso wie an die Ausdrucksweise und Formgebung einer Frida Kahlo und reichen bis in das Comichafte hinein. Manche von ihnen sorgen mit ihrer Farbigkeit auch einfach nur für gute Laune.

Entstanden sind die Bilder im Kunstzirkel der Werkstätten Oberrod der Stiftung Rehabilitationszentrum Thüringer Wald Schleusingen. „Als wir vor Jahren mit Wasserfarben und Buntstiften anfingen, mit Menschen mit Handicap künstlerisch tätig zu werden“, berichten die in Oberrod tätigen Kursleiter Steffen Roßbach und Ralf Bartholome, „ahnten wir nicht, mit welcher Intensität und Freude unsere Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmer ans Werk gehen würden.“ Seitdem sei das Spektrum der Materialien natürlich erweitert worden. Auch das Malen mit Acrylmalfarben, Techniken der Aquarellmalerei, Arbeiten mit Ölmalfarben bis hin zur Pouring-Malerei haben die Künstlerinnen und Künstler schon ausprobiert.

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Aus der Fülle der in Oberrod entstandenen Bilder zeigt das Museum einen kleinen Teil der mit Acryl auf Leinwand gemalten Kunstwerke. Wem die Kunstwerke gefallen, kann diese auch gleich käuflich erwerben und mit nach Hause nehmen. Mit dem Kauf eines Bildes kann jeder die Kunstprojekte in den Werkstätten Oberrod unterstützen, denn vom Erlös des Bilderverkaufs werden die notwendigen Farben und Materialien für den Kunstzirkel finanziert. Besonders bei den Café-Gästen kommen die Bilder gut an, denn bei selbstgebackenem Kuchen hat man Zeit, diese in Ruhe zu bestaunen und auf sich wirken zu lassen. So hat das Museum seit der Eröffnung der Ausstellung am vergangenen Donnerstag bereits acht Kunstwerke verkauft.

Das Cafe am Klostergarten lockt mit Kaffee und Kuchen

Das Besondere an dieser Ausstellung ist, dass sie sich ständig verändert und es bei jedem Cafébesuch neue Bilder zu entdecken gibt, denn die durch den Verkauf der Bilder entstehenden Lücken werden immer wieder aufgefüllt. Für alle Interessierten ist es deshalb auch gut zu wissen, dass der Besuch des Cafés am Klostergarten auch ohne Eintrittszahlung ins Museum möglich ist.

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Diese kleine Ausstellung versteht das Museum als Auftakt für das neue Format „Kleine Kunst-Präsentationen“, das in Zukunft die Ausstellungsangebote im Museum erweitern soll. Dahinter verbirgt sich die Idee, Künstlerinnen und Künstlern der Region die Möglichkeit zu bieten, ihre Malereien, Fotografien oder Druckwerke zu zeigen und zum Kauf anzubieten und sie dadurch bei ihrer künstlerischen Arbeit zu unterstützen.

Es ist kein Zufall, dass das Museum gerade die Malereien der REHA Werkstätten Oberrod für den Start des neuen Formats gewählt hat. Da das Museum seit August 2019 ein inklusives Café betreibt, besteht bereits seit dieser Zeit auch eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Rehabilitationszentrum Schleusingen/Oberrod. Von dort konnte das Museum Katrin Kerkau gewinnen, die mit der Café-Leiterin Sigrun Höfer mittlerweile ein unschlagbares Team bildet. Gemeinsam versuchen Sie, den Café-Gästen einen unvergesslichen Besuch im Café zu bereiten. Und eines ist sicher: Ob Donauwelle, Zwetschgenkuchen oder Himbeertorte, ihre selbst gemachten Kuchen kommen sowohl beim Museumsteam als auch bei den Café-Gästen gut an.

Die kleine Ausstellung im Café ist jedoch nur das Vorspiel für die große Sonderausstellung „Wir malen die Welt bunt. Kunstwerke aus den REHA Werkstätten Schleusingen“, die vom 21. November 2021 bis zum 27. Februar 2022 im „KunstRaum“ des Museums zu sehen sein wird. Neben Malereien können dann auch Handwerksarbeiten aus verschiedensten Materialien bestaunt werden.

Text, Fotos: Stefanie Lürtzing

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