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Aufgeschnittener Zapfen der Douglasie Pseudotsuga menziesii

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Durchwachsene Saatguternte in den Wäldern des Freistaates

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Das Trockenjahr 2019 hinterlässt auch bei der Samenproduktion der Waldbäume seine Spuren: Geringe Erntemengen, geringe Keimkraft und oft am Boden verdorbenes Saatgut

Erfurt (hs). Durchwachsene Ergebnisse erzielte die Thüringer Landesforstanstalt bei der diesjährigen Saatguternte in den heimischen Wäldern: Bei Hainbuche und Roteiche waren die Ernteergebnisse erfreulich. Auch die Behangernte bei Wild-obst wie Apfel und Birne war sehr gut. Einen Totalausfall gab es dagegen bei den heimischen Eichenarten, verschmerzbar nach der sehr guten Eichensaatguternte 2018. Die Qualität des 2019er Saatgutes ist allerdings oft nicht zufriedenstellend. Die auch im vergangenen Jahr aufgetretene Sommertrockenheit hat teilweise zu einer Notreife, oft an sehr kleinem Saatgut erkennbar, geführt. Zur Zeit der Ernte fielen dann häufig Niederschläge, was die zu Boden gefallenen Früchte anfällig für Pilze machte.

Diesjähriges Saatgut: Wegen Trockenheit geringe Keimkraft befürchtet

„Bei der aus Nordamerika stammenden Roteiche lohnte sich die Ernte mit über einer Tonne Saatgut, welches ausschließlich für den Eigenbedarf Verwendung findet“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Bereits im August fand die Ernte der Douglasie statt, im September folgte die Weiß-Tanne, doch bei beiden Baumarten waren die Erntemengen eher gering ausgefallen und auch die Aufbereitung lässt auf eine geringere Keimkraft als üblich schließen. In Thüringen gibt es insgesamt 793 Saatguterntebestände auf ca. 3660 Hektar, auf denen regelmäßig 15 bis 20 verschiedene Baum- und Straucharten beerntet werden. Die Erntemenge beträgt durchschnittlich 35 Tonnen Saatgut pro Jahr. Um diese zu halten  verstärkt ThüringenForst die Bemühungen um Neuzulassung von Saatguterntebeständen, denn oberstes Ziel sind und bleiben stabile Mischwälder, die an die sich verändernden Klimabedingungen angepasst sind. Das geht nur mit vielen Saatgutbeständen, da nur dadurch eine breite genetische Vielfalt gewährleistet werden kann.

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Gesichertes Saat- und Pflanzgut ist der erste Schritt zu klimastabilen Wäldern

ThüringenForst erntet nicht nur ein Großteil seines Saatgutes selbst, es bereitet das geerntete Saatgut auch selbst auf und lagert es. In der betriebseigenen Samendarre bei Fischbach (Kreis Gotha), seit dem Jahr 1788 an diesem Standort, wird das Saatgut gereinigt, getrocknet und lagerfähig gemacht. In der staatlichen Forstbaumschule Breitenworbis werden sodann aus dem Saatgut Jungpflanzen gezogen. Auf einer Fläche von 18 Hektar ergibt dies jährlich rund 700.000 Forstpflanzen für die 24 staatlichen Forstämter. Nur spezielle Pflanzenherkünfte kauft ThüringenForst bei Dritten zu – so verfügbar.

Nicht von jedem Baum darf Saatgut geerntet werden

Nur der Samen vitaler und gesunder Bäume in ausgewählten, geprüften und amtlich zugelassenen Erntebeständen bestimmter Lagen dürfen als Saatgut geerntet werden. Diese anerkannten Forstsaatgutbestände machen etwa 0,7 % der rund 550.000 Hektar Waldfläche Thüringens aus. Jährlich, vorzugsweise im Landeswald, wird mit speziell ausgebildeten Zapfenpflückern, oft in großer Wipfelhöhe, geerntet. Gleichzeitig gibt ThüringenForst Saatguterntebestände zur Ernte auch an Dritte frei. Das forstliche Saat- und Pflanzgutwesen ist bundesweit im Forstvermehrungsgutgesetz (FOVG) geregelt. Für die Gewinnung, Verarbeitung und Nachweisung von Forstvermehrungsgut gelten strenge Regelungen.

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Titelbild: Frisch geernteter, aufgeschnittener Douglasienzapfen. Die Douglasie könnte als klimarobuste Nadelbaumart im Rahmen des Waldumbaus an geeigneten Standorten die Fichte ersetzen.
Text/Foto: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann

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