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Dem Winter ein Schnippchen schlagen

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Große und kleine Wildtiere im Wald haben Strategien, um bei den anstehenden frostigen Temperaturen zu überleben. Waldwanderer können die Tiere dabei sogar unterstützen

Für die Winterzeit haben Wildtiere nur ein Ziel: Überleben. Da Hirsch, Fuchs, Siebenschläfer & Co nicht wie die Zugvögel in den sonnigen Süden ausweichen können, entwickelten die „Daheimgebliebenen“ raffinierte Überlebensstrategien: Sie fressen sich wärmende Fettpolster an, sammeln Futtervorräte, ruhen, schlafen oder fallen in eine Starre. Problem: Der eine oder andere Waldbesucher macht diese beste Strategie bisweilen zunichte. Er schreckt die Tiere beim Waldbesuch abseits der Wege auf, stört sie an Fütterungen oder lässt Hunde ohne Leine streunen. Oft ist Unwissenheit die Ursache, dabei kann jedermann mit ein wenig Umsicht unseren Wildtieren durch den Winter helfen.

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Drei Strategien, ein Ziel: Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre

„Derzeit beginnen die Waldtiere, sich Fettvorräte anzufressen oder Futtervorräte zu schaffen, um die kommenden Kältemonate und die saisonale Nahrungsknappheit zu überstehen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Fettvorräte brauchen z. B. die klassischen Winterschläfer: Igel, Haselmaus, Siebenschläfer oder manche Fledermäuse. Sie verharren vier bis sieben Monate in einem schlafähnlichen Zustand bei herabgesetzter Körpertemperatur, der selten unterbrochen wird. Biber, Dachs und Waschbär halten dagegen Winterruhe, senken ihre Herzschlagfrequenz deutlich herab, lassen aber ihre Körpertemperatur unverändert. Vorteil: Die Tiere können während des Winters aufwachen, um Vorräte zu sammeln. Frösche, Insekten und manche Schlangen verfallen schließlich in die Winterstarre. Herzschlag und Atemfrequenz werden durch die Außentemperaturen abgesenkt, der Körper bildet eine Art Frostschutzmittel gegen die tödliche Kälte. Steigen die Außentemperaturen im Frühjahr wieder an, werden die Tiere wieder rege. Vielen Säugetieren droht zumindest bei längeren Kältewellen der Erfrierungstod. Ihnen hilft es nur, sich einen wärmeren Platz im Wald, etwa eine Höhle oder ein Erdloch, zu suchen.

Wildtiere fühlen sich durch den Menschen bisweilen bedroht

Wildtiere fühlen sich durch den Menschen bisweilen bedroht, was speziell in den Wintermonaten für zusätzlichen Stress sorgt. Rotwild etwa verkleinert in den Wintermonaten den Pansen, nimmt fast 60 % weniger Nahrung auf, fährt den Stoffwechsel auf „Sparflamme“ und verharrt oft bewegungslos auf der Stelle. Ein Skilangläufer, der sich abseits regulärer Loipen bewegt, löst unweigerlich die Fluchtreaktion der Tiere aus, wodurch diese viel Energie verbrauchen. Deshalb sollten Wintersportler die ausgewiesenen Loipen aus Tierschutzgründen nicht verlassen. Auch Waldränder und schneefreie Flächen bitte meiden: Dies sind die Lieblingsplätze der Wildtiere, die durch wiederholte Störungen geschwächt werden. Ihr Risiko, im Winter zu sterben, steigt. Mehr noch: Im folgenden Frühling ist ihr Fortpflanzungserfolg reduziert.

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Übrigens: Einige bekannte Waldschädlinge, wie etwa der Buchdrucker, lassen sich durch Kältewellen nicht beeindrucken. Viele Borkenkäferarten überleben in tieferen Bodenschichten auch Temperaturen unter minus 20 Grad. Und dort lässt er sich auch durch den Menschen nicht stören – egal ob dieser zu Fuß oder auf Skiern unterwegs ist.

Text: Horst Sprossmann; Foto: Ralf Sikorski

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