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Eine Runde um den Stausee

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Wen es in die Berge UND ans Wasser zieht, dem sei eine Wanderung um die Talsperre Schönbrunn empfohlen – 18 Kilometer, die es in sich haben

Urlaub in Deutschland ist – wegen Corona – gerade angesagt. Den einen zieht es in die Berge, andere bevorzugen das Wasser. Wer beides haben will, kann im Thüringer Wald eine der idyllischen großen Talsperren unter die Füße nehmen. Im fränkisch geprägten Süden des Freistaates Thüringen empfiehlt sich dazu die Talsperre Schönbrunn am Oberlauf der Schleuse. Sie wurde zwischen 1967 und 1979 zur Trinkwasserversorgung „Südthüringens“ erbaut und war bis zum Abschluss der Flutung der Talsperre Leibis-Lichte 2008 (39 Mio. Kubikmeter Stauraum) mit 24 Mio. Kubikmeter Stauraum der größte Trinkwasserspeicher des Thüringer Waldes und Schiefergebirges.

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Die Talsperre erstreckt sich heute in den Tälern von Schleuse und Tannenbach, die Vorsperre Schleuse reicht in den Grund von Böser Schleuse und Gabel hinein. Durch den Talsperrenbau mussten die Ortsteile Unter- und Obergabel sowie die Tannenmühle der Gemeinde Schönbrunn umgesiedelt werden. Des Weiteren wurden die Tränkbachsmühle der Gemeinde Frauenwald und die LPG Neustadt aus dem Stauraum bzw. dem Einzugsgebiet verlegt. Insgesamt wurden 22 Familien umgesiedelt.

Im Oktober 1968 verließen die letzten Bewohner von Gabel ihre Häuser. Noch im Jahre 1969 verlegte man den Friedhof, und im Zeitraum von 1970 bis 1974 wurde der Schönbrunner Ortsteil nahezu komplett abgerissen. Lediglich ein Forsthaus und ein Wohnhaus mit Scheune blieb in Obergabel erhalten. Die Gebäude werden heute durch den Forst genutzt.

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Als Ausgangspunkt bietet sich ein kleiner „wilder“ Parkplatz (nicht als solcher ausgeschildert) im Tal des Großen Arlesbachs unmittelbar neben dem Staudamm an. Man fährt von Schönbrunn kommend immer im Grund entlang, an den Gebäuden der Wasseraufbereitung vorbei und folgt der Straße unter dem Damm der Talsperre nach links, bis das Sperrschild vom Forst zu sehen ist. Hier links kann man parken. Von da an gilt es, zunächst erst einmal 100 Höhenmeter auf ungefähr einem Kilometer Länge zu ersteigen. Auf halbem Wege gibt es rechts an der Einmündung der Straße zur Dammkrone schon mal einen Blick aufs Wasser mit Infotafel und Bänken.

Der Weg hält sich meist 20…30 Meter oberhalb des Wasserspiegels und steigt meist noch höher. Es lohnt sich, auch den Vorstau Schleuse zu umrunden, denn hier ist man dem Wasser näher. Der Weg holt hier sehr weit ins Gabeltal aus, wo einst das Dorf gestanden hat.

Auf der weiteren Strecke um die Talsperre Schönbrunn sind in regelmäßigen Abständen – vor allem an Aussichtspunkten – Bänke und Sitzgruppen aufgestellt. Leider sind nach deren Einrichtung doch etliche Aussichten wieder teilweise zugewachsen.

Die 18 Kilometer lange Wanderung vom Ausgangspunkt und zu diesem wieder zurück hat es durchaus in sich. Es sind mehrere respektable Anstiege zu meistern. Da der Weg teilweise asphaltiert ist, wirkt sich der wiederholte und lange Marsch bergab durchaus auf Füße und Beingelenke aus, weswegen sich Schuhwerk mit gedämpfter Sohle dringend empfiehlt. Auch wenn der Weg nach der Halbzeit manchmal beschwerlich ist, so belohnt die Tour umso vieles mehr mit reichlich Naturgenuss, absoluter Ruhe von Geräuschen der Zivilisation und – gerade in den hellen Abendstunden des Sommers – mit der Sichtung des einen oder anderen scheuen Waldtieres. So gelang es dem Autoren sogar, einen Schwarzstorch im Tannenbachsgrund zu entdecken.

Schwarzstorch im Tannenbachsgrund
Ein Schwarzstorch sucht den Fahrweg im Tannenbachsgrund nach überfahrenen Fröschen ab. Leider hatte der Autor kein Telezoomobjektiv dabei, weswegen das Foto aus einem größeren Bild „gecroppt“ werden musste und unscharf ist.

Informationen gibt es in der Tourist Information Schleusegrund in Schönbrunn. Technische Daten findet man hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Talsperre_Sch%C3%B6nbrunn.

Text/Fotos: Thomas Dreger

 

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