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Großeinsatz wegen Ammoniakaustritts auf dem Suhler Friedberg

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Suhl. Zwei Verletzte Mitarbeiter und ein stundenlanger Feuerwehreinsatz sind die erste Bilanz einer Havarie in einer Suhler Firma am gestrigen Abend. Dabei trat giftiges und ätzendes Ammoniak aus.

Gegen 20 Uhr am gestrigen Abend kam es zu einem plötzlichen Leck an der Kälteanlage eines Suhler Unternehmens für Tiefkühlprodukte im Gewerbepark Friedberg in Suhl. Aus der rund 500 kg Ammoniak fassenden Kälteanlage strömten größeren Mengen des Gefahrstoffs aus. Ammoniak ist ein giftiges und ätzendes Gas.

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Zwei anwesende Mitarbeiter bemerkten die Havarie sofort und versuchten Schlimmeres zu verhindern. Dabei verletzte sich ein Mitarbeiter schwer, ein Weiterer leicht. Der Versuch die defekte Leitung abzudrehen scheiterte schlussendlich, sodass sie die Suhler Feuerwehr zu Hilfe riefen.

Die Feuerwehr Suhl rückte, unterstützt durch die Freiwillige Feuerwehr Zella-Mehlis und dem ASB Katastrophenschutzzug, mit einem Großaufgebot an. Zunächst galt es weitere Gefahren für die noch im Haus befindlichen Mitarbeiter der Spätschicht und die Bevölkerung auszuschließen.

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Die Kameraden mussten sich dafür mit schweren Chemikalienschutzanzügen und Messgeräten einen Überblick verschaffen. Schnell war aber klar, dass eine unmittelbare Gefahr für Personen nicht bestand. Die Messwerte überschritten in einigen Bereichen die zulässigen Werte zwar deutlich, das Gas verflüchtigte sich aber schnell. Auch die 35 Mitarbeiter waren im Inneren der Firma zunächst besser aufgehoben. So mussten sie nicht durch die Gaswolke.

Um einiges schwieriger gestalteten sich dann die Versuche den Stoffaustritt zu einzudämmen. Die Leitungen stehen unter erheblichen Druck. Durch das austretende Gas waren die Rohre zudem mit einer dicken Eisschicht überzogen. Erste Versuche das Leck genau auszumachen und abzudichten scheiterten.

Nun wurde versucht das Leitungssystem zu schließen. Hierfür kam auch die Wartungsfirma an die Einsatzstelle, um der Feuerwehr mit fachkundigem Rat zur Seite zu stehen.

Schnell war klar, dass auch dies ein schwieriges Unterfangen wird. Die Ventile und Handräder waren teilweise unter einem dicken Eispanzer verborgen. Diese mussten die Kameraden in ihren Schutzanzügen zunächst in langwieriger Handarbeit vorsichtig freilegen.

Zu allem Überfluss stieg gegen drei Uhr nachts plötzlich die Gaskonzentration im Inneren des Gebäudes an. Zum Glück war der Stoffaustritt im Außenbereich bereits stark reduziert, so dass die 35 Mitarbeiter das Objekt nach nunmehr 7 Stunden Zwangsaufenthalt verlassen konnten. Sie kamen zunächst in bereits vorsorglich vorbereiteten Betreuungszelten unter. Von dort aus wurde ihr Heimtransport organisiert. Ihre Fahrzeuge mussten sie zunächst auf dem Firmengelände zurücklassen.

Gegen 5:30 Uhr, also rund 9 ½ Stunden nach Einsatzbeginn, zeigten die eingeleiteten Maßnahmen endlich Wirkung. Die Gaskonzentration sank auf einen vertretbaren Wert. Eine unmittelbare Gesundheitsgefahr bestand nur noch im direkten Nahbereich. Die Feuerwehr reduzierte daraufhin ihre Einsatzmaßnahmen auf ein notwendiges Minimum.

Ein sicherer Zustand der Anlage kann aber bis zum jetzigen Zustand noch nicht garantiert werden. Noch immer ist ein weiterer geringer Stoffaustritt möglich. Über den weiteren Verlauf wird im Laufe des Tages entschieden. Dabei werden entsprechende Spezialfirmen die Feuerwehr Suhl unterstützen. Bis dahin bleibt eine Mess- und Überwachungseinheit vor Ort. Außerdem sind die Dröhbergstraße und Teile der Mittelbergstraße als direkter Gefährdungsbereich für alle Personen gesperrt.

Text: Stadt Suhl, Amt für Brand- und Katastrophenschutz, Daniel Wiegmann; Archivfoto: Nadiny Strona

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