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Thüringenweite Waldzustandsdiagnose jetzt auch per Satellit

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ThüringenForst-Experten und Forscher der FSU Jena entwickelten ein Verfahren, um Waldschäden aus dem All zu erkennen

Erfurt (hs). ThüringenForst kann mit Daten der europäischen Sentinel-2-Satelliten und einem neu entwickelten Algorithmus künftig die Diagnose zur Gesundheit unserer heimischen Wälder aus dem All stellen. Die Ergebnisse werden in Karten abgebildet, die aufzeigen, wie sehr die Bäume durch Trockenheit geschwächt und dadurch anfällig für Forstschädlingsbefall sind. Möglich wurde dies durch eine enge Kooperation von Forschern der Friedrich-Schiller-Universität Jena und Fernerkundungsexperten am Forstlichen Forschungs- und Kompetenzzentrum Gotha (FFK), der Wissenschaftseinrichtung der Landesforstanstalt. Die Karten sind eine große Hilfe für Waldbesitzer und Forstleute, da besonders betroffene Waldgebiete schneller als bislang erfasst und in Folge saniert werden können.

ThüringenForst forscht mit neuester Satellitentechnik

„Kernstück der Forschungsarbeit ist ein Algorithmus, der Rückstrahlungen von sichtbarem Licht und Infrarotlicht, ausgehend von der Erdoberfläche, vergleicht“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die physiologische Aktivität und Wasserversorgung des Chlorophylls in Blättern und Nadeln ableiten und damit Trockenstress-Erscheinungen sichtbar machen. Vergleicht man nun die aktuellen Sentinel-Satellitenaufnahmen im 10 x 10 Meter-Raster aus 2019 mit denen aus 2018, zeigen sich Verbesserungen, vielfach aber Verschlechterungen in der Baumvitalität. Sentinel-Trabanten gehören zur neuesten europäischen Satellitengeneration.

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Satellitendaten bestätigen terrestrische Erfassungsergebnisse

Die satellitengestützten Ergebnisse bestätigen die bisher bekannte naturräumliche Verteilung der Waldschäden. Am stärksten betroffen sind die Forstämter Nordthüringens (Sondershausen und Bleicherode-Südharz) und Südostthüringens (Weida, Jena-Holzland, Neustadt/Orla). Nicht nur die erwarteten Schäden an Fichte und Kiefer werden vom All aus erfasst, selbst die Schäden an Eichen. Diese sind zwar nur gering durch Trockenheit geschwächt, gleichwohl sind diese in 2019 zu großen Anteilen durch einen Forstschädling befallen (Schwammspinner).

Aber auch im mittleren Thüringer Wald haben die Biomasseschäden seit dem Vorjahr stark zugenommen, speziell an exponierten Südhängen, Plateau-Lagen sowie Bereiche mit schlechter Wasserversorgung. Interessantes Detail:  Überdurchschnittlich wasserversorgte Standorte wie z. B. Bergtäler mit geringen Schäden bilden gleichsam „grüne Adern“ in den Satellitenkarten.

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Finanzierung über Sondermittel der Landesregierung

Seit Jahren hat ThüringenForst seit Forstkartenwesen vollständig digitalisiert. Dies zahlt sich nun erneut aus. Im forstlichen Geoinformationssystem der Landesforstanstalt lassen sich die digitalen Sentinel-Karten mit den digitalen Forstkarten (Layer) verschneiden und weitere wichtige Interpretationsmöglichkeiten schaffen. Während die Sentinel-Daten kostenfrei von der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) zur Verfügung gestellt wurden, erfolgte die Finanzierung der Forschungsarbeiten über die von der Landesregierung bereitgestellten zusätzlichen 4 Mio. Euro für die Landesforstanstalt („Maßnahmeplan Wald zur Bewältigung der durch Dürre, Sturm und Borkenkäferbefall entstandenen außergewöhnlichen Sondersituation 2019-2022“).

Titelbild: Satellitenbasierte Diagnose aus etwa 800 Kilometer Höhe:  Der Rhönberg westlich von Erfurt zeigt Schäden an Eiche durch Insektenfraß.
Text: ThüringenForst, Dr. Horst Sproßmann; Foto: Sergej Chmara

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